ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Feldhase

Stammschäden durch Hasenfraß Abb.: Stammschäden durch Hasenfraß
Symptomatik und Biologie:
Der Feldhase, Lepus europaeus, gehört nicht zur Ordnung der Nagetiere sondern wird in einer eigenen Ordnung, die der Hasenartigen, geführt. Er ist als Kulturfolger in ganz Europa bis zu einer Höhe von 1.600 m verbreitet, kommt aber mittlerweile auch in anderen Teilen der Welt vor. Sein natürlicher Lebensraum ist die offene Landschaft wie Steppengebiete, Ackerland und Dauergrünland. Damit zählen Wiesen, Felder und Waldrändern zu seinen bevorzugten Arealen. Unmittelbar in Gärten oder auf Friedhöfen taucht er im Gegensatz zum Wildkaninchen aber nicht auf. Der Feldhase erreicht eine Körperlänge von 55-65 cm und wird 3-6 kg schwer. Damit ist der Feldhase sowohl größer als auch schwerer als das Wildkaninchen, mit dem er oft verwechselt wird. Sein Gehör ist ausgezeichnet, die Ohren ("Löffel") sind mit 11 bis 14 cm recht lang (erreichen umgeklappt die Nasenspitze) und die Hinterbeine ("Läufe") sind stark verlängert. Der kurze Schwanz ("Blume") ist oberseits dunkel und unterseits weiß gefärbt, somit zweifarbig. Sein Rückenfell ist braun bis gelblich-grau und seine Bauchdecke weiß. Der Feldhase ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und ein Einzelgänger mit rein oberirdischer Lebensweise. Untertags ist er in seinem flachen Nest ("Sasse") zu finden. Die Paarungszeit ist von Januar bis August, pro Jahr und Häsin kommt es zu 3-4 Würfen mit je 2-4 Jungen.
Feldhasen sind reine Vegetarier. Als Nahrung dienen ihm Grünpflanzen, Früchte, Pilze, aber auch Wurzeln, Knospen und Blätter, wodurch der Feldhase auf forstlichen Verjüngungsflächen, Feldern, in Obstanlagen und Baumschulflächen Schäden anrichten kann. Insbesondere im Winter kommt es zu Fraßschäden an Knospen, Zweigen und der Rinde von Gehölzen. Ist die Rinde zu großen Teilen abgeschält kann dies zum Absterben des Baumes führen. Die Höhe der Verbisse ist je nach Schneehöhe unterschiedlich. Abgebissene Triebspitzen weisen eine schräge, aber glatte Abbissstelle auf (bei Rehen: ausgefranst). Die erkennbaren Zahnspuren verlaufen meist quer bei einer Breite von ca. 6 mm. Mit den Zähnen wird die Rinde nur angebissen und dann streifenweise abgeschält.
Insbesondere jüngere Feldhasen werden durch natürliche Feinde (u.a. Fuchs, Dachs, Hunde und Katzen, Marder, Hermelin, Wildschwein, Greifvögel) dezimiert, weitere Einflussfaktoren sind Straßenverkehr, landwirtschaftliche Feldarbeiten als auch die Witterung (Feuchtigkeit). Die vom Feldhasen verursachten Wildschäden sind nach dem Bundesjagdgesetz nicht ersatzpflichtig (beim Wildkaninchen schon). Feldhasen unterliegen wie auch die Wildkaninchen dem Jagdrecht.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Vorbeugend helfen Einzäunungen (Draht- oder Elektrozaun; regelmäßige Kontrolle). Verwendung von Plastik- oder Drahthosen um die Stämme (Schneehöhe beachten). Einsatz von Wildschadensverhütungsmitteln. Ablenkfütterung (Schnittgut unter dem Baum liegenlassen).

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
AcerCrataegusFagusLarixMalusPinusPopulusQuercusRobiniaSalixUlmus
 
Einzelner Feldhase  (großes Bild)
Einzelner Feldhase
Fraßspuren am Stamm (großes Bild)
Fraßspuren am Stamm
Feldhasenspur im Schnee (großes Bild)
Feldhasenspur im Schnee

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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