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Birnengitterrost

Blattverfärbungen an Birnblättern Abb.: Blattverfärbungen an Birnblättern
Symptomatik und Biologie:
Der Birnengitterrost (Gymnosporangium sabinae) ist ein wirtswechselnder Rostpilz, benötigt somit für seinen vollständigen Entwicklungszyklus zwei Pflanzenarten, den Wacholder und die Birne. Es ist jedoch die genaue Arten- und Sortenbestimmung wichtig, da beispielsweise einige Wacholderarten nicht oder nur wenig von dem Pilz infiziert werden. Symptomatisch zeigen sich am Wacholder im Frühjahr spindelartige Trieb-Verdickungen, die unter feuchten Bedingungen zu gallertartigen Strukturen (rostrot-orange) aufquellen. Auf der Birne kommt es zu zeitlich versetzt auftretenden Blattverfärbungen und -flecken (selten auch auf der Frucht): Etwa Mitte Mai auf der Blattoberseite zu orangeroten, bis zu 10 mm große Flecken und auf der Blattunterseite dann auch im Juli/August zu längsgerissenen, bis zu 5 mm hellen Warzen. Der Name Birnengitterrost leitet sich von den im Sommer ausgebildeten Fruchtkörpern (Aecidien) auf der Blattunterseite ab, die durch ihre längsgerissene Struktur an ein Gitter erinnern. Im Juli/August erfolgt eine Windverbreitung dieser Aecidiosporen auf Wacholder. Über eine Nadelinfektion gelangt der Pilz innerhalb von wenigen Jahren in die Triebe, bei denen dann die beschriebenen Symptome auftreten. Die sonst für Rostpilze typischen Sommersporen (Uredosporen) bildet der Birnengitterrost nicht aus.
Die Birne muss jedes Jahr über die vom Wacholder im Frühjahr abgegebenen Sporen neu infiziert werden, ein Wacholder bleibt hingegen zeitlebens infiziert. Die Übertragung der Basidiosporen vom Wacholder auf die Birne im Frühjahr erfolgt mit dem Wind.
Zeigt sich bei der Birne blattunterseits nun statt der typischen Birnengitterrost-Symptomatik ein eher lilafarbenes Pilzgeflecht handelt es sich um Tuberculina maxima, der als spezifischer Rostpilzparasit an Gymnosporangium sabinae auftritt und damit auch deren die Sporenproduktion unterbindet. Derart befallene Blätter sollten vorsorglich entfernt werden, da dieser Pilz - nach dem Laubfall im Herbst - seine biologische Funktion ändert und als Pflanzenparasit Pflanzenwurzeln, auch die von Birnbäumen, befallen kann (Erreger der Violetten Wurzelfäule, Helicobasidum longisporum).

... zur mikroskopischen Sporenzeichnung

Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Über die Arten- und Sortenwahl lässt sich insbesondere beim Wacholder durch resistente Pflanzen das Problem weitgehend lösen, bei Birnen sind zumindest weniger anfällige Pyrus-Arten bekannt, die auch als Züchtungsgrundlage genutzt werden können (u.a. Pyrus betulifolia, Pyrus cordata); resistente Birnensorten (von Pyrus communis) sind nicht bekannt. Spritzungen bei Birne zum Zeitpunkt der Blüte sind ebenfalls sehr wirkungsvoll. Beim Wacholder können befallene Stellen herausgeschnitten werden (begrenzter Erfolg).

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Hinweis: Zu diesem Thema ist auch ein Beitrag in unserem Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau vorhanden!
Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
JuniperusPyrus
 
Schadbild an Wacholder (großes Bild)
Schadbild an Wacholder
Frühes Schadsymptom an Birne (großes Bild)
Frühes Schadsymptom an Birne
Gitterstrukturen (Birne) auf Blattunterseite (großes Bild)
Gitterstrukturen (Birne) auf Blattunterseite
Teleutosporenlager am Wacholder (nah) (großes Bild)
Teleutosporenlager am Wacholder (nah)

Gitterstruktur am Blatt (großes Bild)
Gitterstruktur am Blatt
Schadbild an der Frucht einer Birne (großes Bild)
Schadbild an der Frucht einer Birne

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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