ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Kiefernspinner

Erwachsene Raupe Abb.: Erwachsene Raupe
Symptomatik und Biologie:
Die Raupen des Kiefernspinners (Dendrolimus pini; Synonyme: Bombyx pini, Gastropacha pini) können nach einer entsprechenden Massenvermehrung als wichtiger Forstschädling größere Ausfälle bis zum Kahlfraß zur Folge haben. Ein Auftreten sollte somit unter Beobachtung bleiben bzw. nicht leichtfertig in der Bekämpfung vernachlässigt werden. Betroffen sind in erster Linie nur Kiefern (bevorzugt: Pinus sylvestris), bei einem Nahrungsmangel können auch andere Nadelgehölze befallen werden (Fichte, Tanne, Douglasfichte). Der Kiefernspinner (dt. Synonym: Große Kiefernglucke) bildet pro Jahr meist nur eine Generation pro Jahr aus, wobei die Falter etwa ab Juni/Juli fliegen (Farbe variabel, von braun bis grau; Spannweite Weibchen: 70-90 mm; Spannweite Männchen: 50-70 mm; Vorderflügel mit Mondfleck und meist mit brauner Querbinde, die mit schwarzen Zickzacklinien begrenzt ist). Tagsüber sitzen die dämmerungs- und nachtaktiven Falter, gut getarnt, auf der windabgewandten Seite der Kiefernstämme. Die Eier (etwa 1,5-2 mm, oval mit dunklem Pol, Farbentwicklung von blaugrün zu grau) werden einzeln oder in kleinen Gruppen (bis zu 30 Stück) bevorzugt an die Zweige, aber auch an die Nadeln und den Stamm der Kiefern abgelegt; etwa 150-300 Stück pro Weibchen.
Nach 2-3 Wochen schlüpfen die Larven (Junglarve: 7 mm, stark behaart, braun gefärbt, großer Kopf), die zuerst ihre Eischalen fressen, dann einen Schartenfraß an den Nadeln (=Fraß an den Nadelkanten) durchführen, wobei nach etwa zwei Wochen die Larven auch ganze Nadeln fressen. Etwa im Oktober/November wandern die Raupen (Stadium: L4) zur Überwinterung in den Boden in die Bodenstreu, in der sie oft zu mehreren, eng zusammengerollt, zu finden sind. Im Frühjahr, ab einer Bodentemperatur von etwa 1-6 °C wandern sie wieder den Baum hinauf und setzen ihren Fraß bis Mai/Juni an den Altnadeln, später auch am Maiaustrieb fort, der jetzt hinsichtlich der verzehrten Nadelmenge weitaus bedeutender ist (97 %) als der Herbstfraß (3 %); eine Raupe frisst über ihre gesamte Entwicklung bis zu 900 Nadeln. Die erwachsenen Raupen werden bis zu 8 cm lang, sind stark behaart und besitzen als sicheres Kennzeichen zwei blaue Flecken ("Nackenstreifen") auf dem 2. und 3. Brustabschnitt (Grundfarbe der Raupen variabel: rötlich bis grau; blauer Haarbüschel am vorletzten Hinterleibssegment; auf dem Rücken rautenförmige Flecken; an der Seite schwarze Schrägstriche). Zur Verpuppung bilden die Raupen einen spindelförmigen, braungelben, meist mit Haaren versetzten Kokon (4 cm lang), der sich am Stamm, an Zweigen und Nadeln oder auch in der Bodenstreu befinden kann (Puppe: schwarzbraun).
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Larven frühzeitig entfernen (Vorsicht: Hautreizungen möglich), im Bedarfsfall Einsatz von Insektiziden. Um den Stamm angebrachte Leimringe (Februar) verhindern ein Hochwandern der Larven im Frühjahr.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
AbiesPiceaPinusPseudotsuga
 
Falter (großes Bild)
Falter
Raupe (Kopf rechts) (großes Bild)
Raupe (Kopf rechts)

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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