ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Fe-Mangel

Eisen-Chlorose an Zierapfel Abb.: Eisen-Chlorose an Zierapfel
Symptombeschreibung:
Eisenmangel äußert sich in Chlorosen der jungen Blätter, beginnend zwischen den Blattadern (Interkostalfelder). Typisch für Fe-Mangel jedoch sind die anfangs stets grünen Adern der Blätter bis in die feinsten Verästelungen. Bei anhaltendem Mangel wird das gesamte Blatt weißlich-gelb, die Chlorosen gehen in Nekrosen über, das Blatt stirbt aber nicht vollständig ab. Häufig sind chlorotische Pflanzen unregelmäßig über den Bestand verteilt und stehen direkt neben symptomfreien Pflanzen.
Auftreten:
Der Eisengehalt von Mineralböden ist meist ausreichend, ein Mangel entsteht durch die Einschränkung der Verfügbarkeit. Die Verfügbarkeit von Eisen nimmt mit steigendem pH-Wert ab, es entsteht eine sogenannte Kalkchlorose. Begünstigt wird ein Mangel also durch alkalische, Ca- und Mg-carbonatreiche Böden oder Substrate sowie die Düngung mit physiologisch alkalisch wirkenden Düngern und die Verwendung von Gießwasser mit hoher Carbonathärte. Fe konkurriert mit anderen Schwermetallen (v.a. Mangan) und Calcium um Aufnahme, Transport und Einbau. Sind diese Nährstoffe im Übermaß vorhanden, kommt es zu Eisenmangel. Mangan kann z.B. durch Bodendämpfung mobilisiert worden sein. Bei der Zufuhr hoher Mengen leicht zersetzbarer organischer Substanz entsteht aus der Reaktion des Bodenwassers mit dem freigesetzten CO2 Hydrogencarbonat (HCO3-). Dieses hemmt die Fe-Aufnahme und den Transport aus den Blattadern ins Blattgewebe und ruft so das typische Mangelsymptom - chlorotische Blätter mit grünen Adern - hervor. Phosphate können im Boden eine Festlegung des Eisens bewirken. Überhöhte Stickstoffgaben und hohe Lichtintensität fördern ein sehr rasches Wachstum und damit Fe-Mangel, da die Pflanze das benötigte Eisen nicht schnell genug aufnehmen kann. Bodenverdichtung oder Vernässung führt zu Sauerstoffmangel an den Wurzeln und zu hoher CO2-Konzentration in der Bodenluft und mindert so das Fe-Aufnahmevermögen der Pflanze. Ist der Eisengehalt eines Bodens relativ niedrig, genügen niedrige Temperaturen, Nässe oder Trockenheit, um Mangelsymptome hervorzurufen. Eisenmangel wird auch durch eine mangelnde Wurzelgesundheit induziert. So führt ein Wurzelschaden zu einem leichten Eisenmangel, der ein schwaches Wachstum zur Folge hat, das wiederum eine schlechtere Ernährung der Wurzeln bedingt und damit - vergleichbar einem Teufelskreis - zu einem stärkeren Eisenmangel führt.
Gegenmaßnahmen / Vorbeugung:
Klarheit darüber, ob es sich im Bestand wirklich um Eisenmangel handelt, schafft die Anwendung eines Eisenchelats (überwiegend im Gießverfahren einzusetzen). Verschwinden die Symptome, war der Befund richtig. Jedoch ist der Mangel im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr ohne weiteres behebbar. Eisenmangel muss so früh wie möglich bekämpft werden. Es ist zu prüfen, welche Ursachen der Eisenmangel hat. Bodenverdichtungen und Staunässe müssen behoben, die Bodenstruktur verbessert werden. Das Verhältnis zu Calcium und Mangan sowie der pH-Wert können durch eine Substratanalyse geprüft werden. Ein zu hoher pH-Wert ist durch physiologisch sauer wirkende, ammoniumhaltige Stickstoffdünger abzusenken. Carbonatreiches Wasser sollte enthärtet oder mit weichem Wasser verschnitten werden. Bei der Blattanalyse muss das Verhältnis zu konkurrierenden Elementen (u.a. Mn) mituntersucht werden, da diese den Mangel induziert haben können. Der absolute Fe-Gehalt liefert weder in der Blattanalyse noch in der Substratanalyse interpretierbare Ergebnisse, da es allein auf die Verfügbarkeit des Nährstoffs ankommt. Trotz hoher Gehalte kann Mangel vorliegen, wenn diese nicht verfügbar sind. Umgekehrt können geringe, aber verfügbare Eisenmengen vollkommen ausreichen. Am besten zur Behebung des Mangels geeignet ist Fe-EDDHA, ein Chelat, das auch bei hohen pH-Werten die Verfügbarkeit des Eisens gewährleistet. Der Einsatz von nur bei niedrigem pH-Wert wirksamen Eisenchelaten wird erfolglos sein, wenn der Fe-Mangel durch einen hohen pH-Wert verursacht wurde, denn das zugedüngte Eisen wird gleich wieder festgelegt.
 
Fe-Mangel an Chamaecyparis (großes Bild)
Fe-Mangel an Chamaecyparis
Fe-Mangel an Potentilla (großes Bild)
Fe-Mangel an Potentilla
Fe-Mangel an Ribes (großes Bild)
Fe-Mangel an Ribes
Fe-Mangel an Rose (großes Bild)
Fe-Mangel an Rose

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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