ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Buchenprachtkäfer

Fraßgänge der Larven Abb.: Fraßgänge der Larven
Symptomatik und Biologie:
Der Buchenprachtkäfer (Agrilus viridis) befällt bevorzugt durch Trockenheit (verstärkt nach mehrjährigen Dürreperioden) und Stress geschwächte Bäume und ist ein klassischer Sekundärschädling. Der schlanke Käfer ist 5-11 mm groß und oberseits meist metallisch grün gefärbt, kann aber in der Färbung sehr variieren. Im Juni/Juli legt er seine Eier dachziegelartig in kleine Häufchen von 9-11 Eiern an die sonnige Seite von Ästen oder Stamm ab. Sie sind an der Rinde angekittet und mit einem weißlichen Schutzüberzug versehen, der sie wie Kalkflecken erscheinen lässt (Durchmesser 4-6 mm). Die Larven bohren sich in die Rinde ein und fressen hier aufwärts verlaufende, deutlich zickzackförmige Gänge in das Holz ("Zick-Zack-Wurm"), gefüllt mit Bohrmehl, die mit zunehmendem Alter der Larven etwas größer werden. Die gesamte Länge des Fraßganges liegt meist zwischen 15 und 55 cm, kann aber durchaus auch 75 cm erreichen. Äußerlich zeigen sich an den Befallsstellen oft dunkel gefärbte Schleimflussflecken. Diese Flecken bleichen im Laufe der Zeit aus und zeigen sich dann auf der Borke eher als weißliche Flecken, die einem Vogelkot nicht unähnlich aussehen. Eine Verwechslungsgefahr im Gangsystem gibt es beispielsweise mit dem Goldgrubenprachtkäfer (Chrysobothris affinis), dessen Larvengänge aber deutlich breiter sind. Die beinlosen, weiß gefärbten Larven des Buchenprachtkäfers entsprechen dem Agrilus-Typ, sind somit eher zylindrisch im Aussehen (besitzen kein vergrößerten Prothorax) und tragen am Ende zwei verhornte Spitzen.
Die Generation ist in der Regel zweijährig (selten einjährig), somit überwintert die Larve im Jahr der Eiablage im Baum, frisst im zweiten Jahr weiter in Rindenbereich und verpuppt sich dann zum Frühjahr des dritten Jahres im Splintholz (5-10 mm tief), selten auch in der (dicken) Borke. Die Puppenwiege befindet sich am Ende des Fraßganges, der hier hakenförmig umgebogen ist. Die Ausbohrlöcher sind typisch für Prachtkäfer, also queroval mit einer vergleichsweise flachen Oberseite und einer deutlich bauchigen Unterseite. Die Käfer führen einen zu vernachlässigenden Reifungsfraß an den Blättern durch und legen dann nach der Paarung ihre Eier ab.
Die Folgen eines Befalls zeigen sich - neben den Schleimflussflecken und den Larvengängen - in einem spärlichen und späten Austreiben, in Form von Blattverlusten, einer insgesamt schütteren Belaubung und dem Absterben einzelner Äste sowie einer Kronenauslichtung bis zum Absterben ganzer Bäume. Neben einem akuten Schadensverlauf ist auch ein chronischer Verlauf möglich.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Da der Käfer ein Sekundärschädling ist greifen insbesondere vorbeugende Maßnahmen, dies gilt insbesondere in der Vermeidung von Trockenheit. Befallenes Material vor der Verpuppung zum Käfer entfernen. Kontrolle gefährdeter Pflanzen auf Befall.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
AcerAlnusBetulaFagusQuercusSalixTilia
 
Larve (freigelegt) (großes Bild)
Larve (freigelegt)
Eigelege (großes Bild)
Eigelege
Imago (großes Bild)
Imago

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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