Zick-Zack-Ulmenblattwespe
Symptomatik und Biologie:
Diese aus Ostasien stammende Blattwespenart (Aproceros leucopoda) ist als neue invasive Art an Ulmen in Europa seit 2003 bekannt. Innerhalb der Hautflügler gehört sie zur Familie der Bürstenhornblattwespen (Argidae). In Deutschland wurde die Zick-Zack-Ulmenblattwespe (teils auch als Japanische Ulmenblattwespe bezeichnet) erstmals 2011 nachgewiesen (Bayern), im benachbarten Ausland schon früher (z.B. Österreich 2009, Italien 2009, Polen 2003). Insgesamt wird davon ausgegangen, dass sich der Schädling in nahezu ganz Europa ausbreiten wird. Als Wirtspflanze sind ausschließlich Ulmen zu nennen, wobei aber hier vermutlich alle heimischen als auch ausländischen Arten geeignet sind (u.a. Ulmus glabra, Ulmus laevis, Ulmus minor, Ulmus davidiana, auch Ulmen-Hybriden wie die Resista-Ulmen). Das Alter der Ulme und der Standort sind offenbar kaum von Bedeutung für den Befall. Insgesamt werden drei bis vier Generationen pro Jahr ausgebildet (Ei, Larve, Puppe, Imago) wobei die Überwinterung als Puppe im Boden bzw. der Bodenstreu erfolgt.
Die im Frühjahr schlüpfenden Weibchen (6 mm) sind parthenogenetisch und legen ihre bis zu 50 unbefruchteten Eier (< 1mm) einzeln am Blattrand der Ulmenblätter ab. Die nach knapp einer Woche schlüpfenden Larven (Schlupf ab Mitte Mai) fressen von dort ihre charakteristischen serpentinartigen zick-zack-förmigen Fraßgänge in die Blätter, jeweils begrenzt durch die Seitenadern (Namensgebung). Später werden die Blätter dann bis auf die Hauptader vernichtet. Auf diese Weise kann es unter günstigen Bedingungen bereits bis zum Sommer zu einer stärkeren Entlaubung (75-100%) der Pflanzen kommen. Insgesamt werden sechs Larvenstadien über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen durchlaufen. Die Larven (4-10 mm) sind grünlich gefärbt, besitzen am ebenfalls grünlichen Kopf seitlich gelegene braune Streifen und weisen an den Brustbeinpaaren zusätzlich zwei bis drei T-förmige dunkle Striche auf. Am Hinterleib besitzen sie im mittleren Bereich 3-6 bulbusartige Auswüchse. Die Bezeichnung "leucopoda" im lateinischen Namen leitet sich von den auffällig hellen bzw. weißen Beinen der adulten Blattwespe ab.
Die durch die Larven geschädigten Pflanzen treiben häufig noch ein zweites Mal aus, wobei aber auch die neuen Blätter weiter unter dem Fraß der Larven zu leiden haben. Die Verpuppung während der Vegetation erfolgt sehr schnell innerhalb von weniger als einer Woche in einem netzartigen Kokon (8 mm) auf der Blattunterseite. Zum Herbst hin verlässt die Larve ihre Wirtspflanze und bildet in der Bodenstreu ein Puppenstadium aus, das sich jetzt in einem kompakten, dichten (Winter-)Kokon befindet.
Die Verbreitung von Aproceros leucopoda kann leicht (international/national) über befallene Pflanzen erfolgen und ist vermutlich auch auf diesem Weg nach Europa eingeschleppt worden. Da die Weibchen auch als gute Flieger beschrieben sind, bieten sie somit zumindest über die Vegetationsperiode hinweg die Option einer gewissen kleinräumigen Verbreitung. Zusätzlich ist eine passive Verbreitung der Imagines möglich (Verkehrswege, Wind). Als natürliche Ausbreitungsgeschwindigkeit werden etwa 90 km/Jahr angeführt. Ein mehrjähriger Befall führt neben der Entlaubung und einem partiellen Zweigsterben zur Schwächung der Pflanze und bereitet zusätzlich den Weg für weitere Schaderreger (u.a. Pilze). Obgleich manche Nützlinge (z.B. spezielle Raupenfliegen) mit einem eher breiten Wirtskreis die Larven parasitieren fehlen in Deutschland derzeit spezifische Nützlinge (Parasitoide) für eine effektive natürliche Regulation.
Diese aus Ostasien stammende Blattwespenart (Aproceros leucopoda) ist als neue invasive Art an Ulmen in Europa seit 2003 bekannt. Innerhalb der Hautflügler gehört sie zur Familie der Bürstenhornblattwespen (Argidae). In Deutschland wurde die Zick-Zack-Ulmenblattwespe (teils auch als Japanische Ulmenblattwespe bezeichnet) erstmals 2011 nachgewiesen (Bayern), im benachbarten Ausland schon früher (z.B. Österreich 2009, Italien 2009, Polen 2003). Insgesamt wird davon ausgegangen, dass sich der Schädling in nahezu ganz Europa ausbreiten wird. Als Wirtspflanze sind ausschließlich Ulmen zu nennen, wobei aber hier vermutlich alle heimischen als auch ausländischen Arten geeignet sind (u.a. Ulmus glabra, Ulmus laevis, Ulmus minor, Ulmus davidiana, auch Ulmen-Hybriden wie die Resista-Ulmen). Das Alter der Ulme und der Standort sind offenbar kaum von Bedeutung für den Befall. Insgesamt werden drei bis vier Generationen pro Jahr ausgebildet (Ei, Larve, Puppe, Imago) wobei die Überwinterung als Puppe im Boden bzw. der Bodenstreu erfolgt.
Die im Frühjahr schlüpfenden Weibchen (6 mm) sind parthenogenetisch und legen ihre bis zu 50 unbefruchteten Eier (< 1mm) einzeln am Blattrand der Ulmenblätter ab. Die nach knapp einer Woche schlüpfenden Larven (Schlupf ab Mitte Mai) fressen von dort ihre charakteristischen serpentinartigen zick-zack-förmigen Fraßgänge in die Blätter, jeweils begrenzt durch die Seitenadern (Namensgebung). Später werden die Blätter dann bis auf die Hauptader vernichtet. Auf diese Weise kann es unter günstigen Bedingungen bereits bis zum Sommer zu einer stärkeren Entlaubung (75-100%) der Pflanzen kommen. Insgesamt werden sechs Larvenstadien über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen durchlaufen. Die Larven (4-10 mm) sind grünlich gefärbt, besitzen am ebenfalls grünlichen Kopf seitlich gelegene braune Streifen und weisen an den Brustbeinpaaren zusätzlich zwei bis drei T-förmige dunkle Striche auf. Am Hinterleib besitzen sie im mittleren Bereich 3-6 bulbusartige Auswüchse. Die Bezeichnung "leucopoda" im lateinischen Namen leitet sich von den auffällig hellen bzw. weißen Beinen der adulten Blattwespe ab.
Die durch die Larven geschädigten Pflanzen treiben häufig noch ein zweites Mal aus, wobei aber auch die neuen Blätter weiter unter dem Fraß der Larven zu leiden haben. Die Verpuppung während der Vegetation erfolgt sehr schnell innerhalb von weniger als einer Woche in einem netzartigen Kokon (8 mm) auf der Blattunterseite. Zum Herbst hin verlässt die Larve ihre Wirtspflanze und bildet in der Bodenstreu ein Puppenstadium aus, das sich jetzt in einem kompakten, dichten (Winter-)Kokon befindet.
Die Verbreitung von Aproceros leucopoda kann leicht (international/national) über befallene Pflanzen erfolgen und ist vermutlich auch auf diesem Weg nach Europa eingeschleppt worden. Da die Weibchen auch als gute Flieger beschrieben sind, bieten sie somit zumindest über die Vegetationsperiode hinweg die Option einer gewissen kleinräumigen Verbreitung. Zusätzlich ist eine passive Verbreitung der Imagines möglich (Verkehrswege, Wind). Als natürliche Ausbreitungsgeschwindigkeit werden etwa 90 km/Jahr angeführt. Ein mehrjähriger Befall führt neben der Entlaubung und einem partiellen Zweigsterben zur Schwächung der Pflanze und bereitet zusätzlich den Weg für weitere Schaderreger (u.a. Pilze). Obgleich manche Nützlinge (z.B. spezielle Raupenfliegen) mit einem eher breiten Wirtskreis die Larven parasitieren fehlen in Deutschland derzeit spezifische Nützlinge (Parasitoide) für eine effektive natürliche Regulation.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Einsatz von Insektiziden bevorzugt gegen die jungen Larvenstadien. Absammeln der Larven im Privatgarten. Pflanzenkontrolle beim Zukauf von Ulmen. Rücksprache mit dem Pflanzenschutzamt (neuer Schädling).
Einsatz von Insektiziden bevorzugt gegen die jungen Larvenstadien. Absammeln der Larven im Privatgarten. Pflanzenkontrolle beim Zukauf von Ulmen. Rücksprache mit dem Pflanzenschutzamt (neuer Schädling).
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: Oktober 2016