Asiatischer Moschusbockkäfer
Symptomatik und Biologie:
Der in Ostasien, insbesondere China und im näheren Umfeld (u.a. Korea, Taiwan, Vietnam) auftretende Asiatische Moschusbockkäfer (Aromia bungii, Synoyme: Aromia cyanicornis, Aromia ruficollis) ist in seiner Heimat ein wichtiger Schädling an Prunus-Arten, für den seit 2009 auch Nachweise aus anderen Regionen der Welt vorliegen. Schädigend sind hier die Larven, die eine mehrjährige Entwicklung im Stamm oder in dicken Ästen ihrer Wirtspflanzen vollziehen und die Pflanzen durch ihren Fraß zum Absterben bringen können. Die blau-schwarz gefärbten Bockkäfer (Familie der Cerambycidae) besitzen eine Körperlänge von 2-4 cm, sind von schlanker Statur und etwa viermal so lang wie breit. Schwarz gefärbt sind die Beine und die etwa körperlangen bis leicht überkörperlangen Fühler. Auffällig ist das rote Halsschild (Pronotum), das zudem zwei spitze, seitliche Auswüchse besitzt ("Red-necked Longhorn"); nur in seltenen Fällen ist das Halsschild auch schwarz. Ähnlich wie bei anderen Bockkäfern sind die Weibchen (im Vergleich zu den Männchen) etwas größer und besitzen kürzere Fühler. Beide Geschlechter leben etwa 6-8 Wochen und sind tagaktiv.
Die von den Weibchen nach der Paarung abgelegten Eier (im Durchschnitt ca. 350 Stück, meist als kleines Gelege mit bis zu 6 Eiern) sind nur etwa 2 mm groß (Größe von einem Sesamsamen) und weißlich bis grün gefärbt. Abgelegt werden sie in Rindenrisse oder zwischen Flechten, bevorzugt im unteren Stammbereich ihrer Wirtspflanzen oder auch an dickeren Ästen der Krone. Der Schlupf der Larven (2,5 mm) folgt nach etwas über einer Woche. Diese bohren sich anschließend ein und fressen für 2-3 Jahre in der Rinde und später auch im Splintholz Miniergänge, teils auch platzartig erweitert (Gesamtlänge: 20-60 cm). Geschützt in den Gängen überstehen die Larven auch kalte und trockene Winter. Das teils täglich ausgeworfene Bohrmehl sammelt sich witterungsabhängig am Boden oder auch auf der Borke. Kurz vor der Verpuppung (diese erfolgt im Kernholz) erreichen die Larven eine Läge von 4-5 cm. Die Larven entsprechen im Äußeren einer typischen Bockkäferlarve, bei älteren Larven sind jedoch zwei Formen (a und b) zu unterschieden (Typ A: schlanke, längliche Form, zum Abdomen hin sich verjüngend, Pronotum im vorderen Bereich mit rötlich-braunen Flecken, Mandibeln durchgehend dunkel gefärbt; Typ B: in der Form deutlich kompakter und kräftiger bei nahezu gleicher Körperbreite, helles Pronotum ohne Farbmuster, Mandibeln nur an der Spitze und Basis dunkel gefärbt); alle Larvenstadien besitzen kurze Brustbeinpaare. Das letzte Larvenstadium bohrt ein Ausbohrloch, aus dem meist reichlich Genagsel und Späne ausgeworfen werden. Die Puppe (freie Puppe) erreicht eine Länge von etwa 2-4 cm, ist braun gefärbt und besitzt eingerollte Fühler; die Verpuppung benötigt rund 3 Wochen. Das Ausbohrloch des Käfers (mit einem Schlupf etwa im Juni) ist oval-elliptisch (6-10x10-16 mm), kann aber mit dem von anderen Insekten verwechselt werden. Die Angaben zur Biologie und Ökologie beziehen sich weitgehend auf ausländische Erfahrungen, da aus Europa (verständlicherweise) bisher nur eingeschränkte Erfahrungen vorliegen.
Hinsichtlich der Wirtspflanzen ist Aromia bungii als oligophager Schädling einzustufen. Zu den deutlich bevorzugten Wirtspflanzen gehören viele Arten der Gattung Prunus (Obstkulturen, Zierformen). Unter den Gehölzen werden weitere Gattungen als mögliche Wirtspflanzen aufgeführt, teils bedürfen diese jedoch noch einer Überprüfung und Bestätigung (u.a. Populus, Quercus, Juglans, Salix). Für die Eiablage können sowohl geschwächte als auch gesunde Bäume genutzt werden. Ein Abschluss der Entwicklung ist auch im bereits gefällten und verarbeiteten Holz möglich, sodass eine Einschleppung in andere Regionen auch über befallenes Verpackungsholz möglich ist (aus dem vor Ort dann der Käfer schlüpft). Darüber hinaus ist eine Einschleppung über befallene Pflanzen möglich. Nachweise für Europa liegen vor für Großbritannien (2008), Italien (2012 und 2013; Regionen in der Nähe von Mailand und Neapel) und Deutschland (vermutlich seit 2008, Südbayern). Zu einem Absterben der Bäume kommt es insbesondere bei einem mehrjährigen und zugleich mehrfachen Befall. Bereits im Vorfeld kommt es zu Ertragseinbußen und einer Schwächung der Pflanze.
Der in Ostasien, insbesondere China und im näheren Umfeld (u.a. Korea, Taiwan, Vietnam) auftretende Asiatische Moschusbockkäfer (Aromia bungii, Synoyme: Aromia cyanicornis, Aromia ruficollis) ist in seiner Heimat ein wichtiger Schädling an Prunus-Arten, für den seit 2009 auch Nachweise aus anderen Regionen der Welt vorliegen. Schädigend sind hier die Larven, die eine mehrjährige Entwicklung im Stamm oder in dicken Ästen ihrer Wirtspflanzen vollziehen und die Pflanzen durch ihren Fraß zum Absterben bringen können. Die blau-schwarz gefärbten Bockkäfer (Familie der Cerambycidae) besitzen eine Körperlänge von 2-4 cm, sind von schlanker Statur und etwa viermal so lang wie breit. Schwarz gefärbt sind die Beine und die etwa körperlangen bis leicht überkörperlangen Fühler. Auffällig ist das rote Halsschild (Pronotum), das zudem zwei spitze, seitliche Auswüchse besitzt ("Red-necked Longhorn"); nur in seltenen Fällen ist das Halsschild auch schwarz. Ähnlich wie bei anderen Bockkäfern sind die Weibchen (im Vergleich zu den Männchen) etwas größer und besitzen kürzere Fühler. Beide Geschlechter leben etwa 6-8 Wochen und sind tagaktiv.
Die von den Weibchen nach der Paarung abgelegten Eier (im Durchschnitt ca. 350 Stück, meist als kleines Gelege mit bis zu 6 Eiern) sind nur etwa 2 mm groß (Größe von einem Sesamsamen) und weißlich bis grün gefärbt. Abgelegt werden sie in Rindenrisse oder zwischen Flechten, bevorzugt im unteren Stammbereich ihrer Wirtspflanzen oder auch an dickeren Ästen der Krone. Der Schlupf der Larven (2,5 mm) folgt nach etwas über einer Woche. Diese bohren sich anschließend ein und fressen für 2-3 Jahre in der Rinde und später auch im Splintholz Miniergänge, teils auch platzartig erweitert (Gesamtlänge: 20-60 cm). Geschützt in den Gängen überstehen die Larven auch kalte und trockene Winter. Das teils täglich ausgeworfene Bohrmehl sammelt sich witterungsabhängig am Boden oder auch auf der Borke. Kurz vor der Verpuppung (diese erfolgt im Kernholz) erreichen die Larven eine Läge von 4-5 cm. Die Larven entsprechen im Äußeren einer typischen Bockkäferlarve, bei älteren Larven sind jedoch zwei Formen (a und b) zu unterschieden (Typ A: schlanke, längliche Form, zum Abdomen hin sich verjüngend, Pronotum im vorderen Bereich mit rötlich-braunen Flecken, Mandibeln durchgehend dunkel gefärbt; Typ B: in der Form deutlich kompakter und kräftiger bei nahezu gleicher Körperbreite, helles Pronotum ohne Farbmuster, Mandibeln nur an der Spitze und Basis dunkel gefärbt); alle Larvenstadien besitzen kurze Brustbeinpaare. Das letzte Larvenstadium bohrt ein Ausbohrloch, aus dem meist reichlich Genagsel und Späne ausgeworfen werden. Die Puppe (freie Puppe) erreicht eine Länge von etwa 2-4 cm, ist braun gefärbt und besitzt eingerollte Fühler; die Verpuppung benötigt rund 3 Wochen. Das Ausbohrloch des Käfers (mit einem Schlupf etwa im Juni) ist oval-elliptisch (6-10x10-16 mm), kann aber mit dem von anderen Insekten verwechselt werden. Die Angaben zur Biologie und Ökologie beziehen sich weitgehend auf ausländische Erfahrungen, da aus Europa (verständlicherweise) bisher nur eingeschränkte Erfahrungen vorliegen.
Hinsichtlich der Wirtspflanzen ist Aromia bungii als oligophager Schädling einzustufen. Zu den deutlich bevorzugten Wirtspflanzen gehören viele Arten der Gattung Prunus (Obstkulturen, Zierformen). Unter den Gehölzen werden weitere Gattungen als mögliche Wirtspflanzen aufgeführt, teils bedürfen diese jedoch noch einer Überprüfung und Bestätigung (u.a. Populus, Quercus, Juglans, Salix). Für die Eiablage können sowohl geschwächte als auch gesunde Bäume genutzt werden. Ein Abschluss der Entwicklung ist auch im bereits gefällten und verarbeiteten Holz möglich, sodass eine Einschleppung in andere Regionen auch über befallenes Verpackungsholz möglich ist (aus dem vor Ort dann der Käfer schlüpft). Darüber hinaus ist eine Einschleppung über befallene Pflanzen möglich. Nachweise für Europa liegen vor für Großbritannien (2008), Italien (2012 und 2013; Regionen in der Nähe von Mailand und Neapel) und Deutschland (vermutlich seit 2008, Südbayern). Zu einem Absterben der Bäume kommt es insbesondere bei einem mehrjährigen und zugleich mehrfachen Befall. Bereits im Vorfeld kommt es zu Ertragseinbußen und einer Schwächung der Pflanze.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Das Auftreten des Schädlings ist dem nächsten Pflanzenschutzamt zu melden, da es sich um einen neuen, gefährlichen Baumschädling handelt; seit 2014 wird er in der EPPO A1-Liste geführt (2012 wurde er in die EPPO-Alert Liste aufgenommen). Sind nur Seitenäste befallen sollten diese (vor dem Schlupf der Käfer) entfernt werden, stark befallene Bäume sind zu fällen. Aus der chinesischen Literatur sind Hinweise zur Bekämpfung der Larven mit Hilfe von Nematoden bekannt (Steinernema carpocapsae). Verpackungsholz (Export) ist einer Hitzebehandlung zu unterziehen (ISPM 15).
Das Auftreten des Schädlings ist dem nächsten Pflanzenschutzamt zu melden, da es sich um einen neuen, gefährlichen Baumschädling handelt; seit 2014 wird er in der EPPO A1-Liste geführt (2012 wurde er in die EPPO-Alert Liste aufgenommen). Sind nur Seitenäste befallen sollten diese (vor dem Schlupf der Käfer) entfernt werden, stark befallene Bäume sind zu fällen. Aus der chinesischen Literatur sind Hinweise zur Bekämpfung der Larven mit Hilfe von Nematoden bekannt (Steinernema carpocapsae). Verpackungsholz (Export) ist einer Hitzebehandlung zu unterziehen (ISPM 15).
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Text: Th. Lohrer/HSWT, Stand: März 2017