Kastanienrindenkrebs
Symptomatik und Biologie:
Der Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica, Synonym: Endothia parasitica) ist eine gefährliche Pilzkrankheit an der Edel- oder Esskastanie (Castanea sativa), die, beheimatet in Ostasien, erst nach Amerika (1904) und schließlich nach Europa (Italien: 1938, Deutschland: 1992; heute nahezu in ganz Europa nachgewiesen) eingeschleppt worden ist. Im Osten der USA hat der Pilz an der dortigen Amerikanischen Kastanie (Castanea dentata) innerhalb von 30 Jahren zu einem großflächigen Absterben geführt; die bei uns vorkommende Edel-Kastanie (Castanea sativa) ist im Vergleich etwas weniger anfällig. Nahezu resistent sind hingegen die in Ostasien beheimateten Arten Castanea mollissima und Castanea crenata. Infizierte Bäume zeigen eine vielschichtige Symptomatik. Im äußeren Kronenbereich kommt es zu Verlichtungen und Welkeerscheinungen. Am Stamm bzw. an den Ästen zeigen sich brandartige, rötlich gefärbte Nekrosen (bei einer glatten Borke) und/oder auch unregelmäßige Längsrisse (bei einer groben Borke). Die Randzone der Läsionen ist meist wässrig und dunkel gefärbt. Unterhalb der Nekrosen bzw. Längsrisse kommt es zu einer starken Bildung von Wasserreisern, die später häufig absterben und als welke Äste noch bis in den Winter zu sehen sind. An den geschädigten Stamm- oder Astpartien kommt es zur Fruchtkörperbildung (orangegefärbte Pyknidien) der Nebenfruchtform (Endothiella parasitica), deren Konidien als Sporenranke ausbrechen und mit Wasser, Wind, Vögeln und Insekten weiter verbreitet werden; Die Hauptfruchtform des Pilzes (Perithecien), eines Schlauchpilzes, wird nur sehr selten gebildet. Neben der Gattung Castanea kann der Pilz auch Eichen befallen, hier werden aber nur deutlich abgeschwächte Symptome und Schäden hervorgerufen.
Über Rindenrisse (Wunden, Spechtlöcher, Rindenrisse) dringt der Pilz dann wieder in andere Bäume ein. Seit dem Auftreten der Esskastaniengallwespe (Dryocosmus kuriphilus) nutzt der Pilz auch ältere, verlassene Gallen, um auf diesem Weg in die Triebe einzudringen. Neben den Fruchtkörpern ist als weiteres Kennzeichen im Kambialbereich auch das weiße, lappige Myzel des Pilzes gut erkennbar. Verlichtungen, Welkeerscheinungen und Wasserreiser können auch durch andere Ursachen bedingt sein, es sollte somit insbesondere auf die Rindennekrosen, die Fruchtkörper und das Myzel unter der Rinde geachtet werden. Der Pilz tritt in vielen (rund 70) unterschiedlichen Stämmen auf. Deren Aggressivität reduziert sich, sofern sie von einem spezifischen Virus infiziert sind (Hypovirulenz). Auch diese Stämme rufen äußerlich Läsionen hervor (werden später meist schwarz), die Symptomatik und Ausbreitung ist jedoch deutlich abgeschwächt, auch kommt es teilweise zur völligen Abheilung der Symptome und Erkrankung. Eine Übertragbarkeit der Viren ist jedoch nur jeweils innerhalb kompatibler Stämme möglich (die Verfahren können auch zur "Bekämpfung" eingesetzt werden). Um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern wurden verschiedene, EU-weit geltende, Quarantäne-Richtlinien erlassen.
Der Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica, Synonym: Endothia parasitica) ist eine gefährliche Pilzkrankheit an der Edel- oder Esskastanie (Castanea sativa), die, beheimatet in Ostasien, erst nach Amerika (1904) und schließlich nach Europa (Italien: 1938, Deutschland: 1992; heute nahezu in ganz Europa nachgewiesen) eingeschleppt worden ist. Im Osten der USA hat der Pilz an der dortigen Amerikanischen Kastanie (Castanea dentata) innerhalb von 30 Jahren zu einem großflächigen Absterben geführt; die bei uns vorkommende Edel-Kastanie (Castanea sativa) ist im Vergleich etwas weniger anfällig. Nahezu resistent sind hingegen die in Ostasien beheimateten Arten Castanea mollissima und Castanea crenata. Infizierte Bäume zeigen eine vielschichtige Symptomatik. Im äußeren Kronenbereich kommt es zu Verlichtungen und Welkeerscheinungen. Am Stamm bzw. an den Ästen zeigen sich brandartige, rötlich gefärbte Nekrosen (bei einer glatten Borke) und/oder auch unregelmäßige Längsrisse (bei einer groben Borke). Die Randzone der Läsionen ist meist wässrig und dunkel gefärbt. Unterhalb der Nekrosen bzw. Längsrisse kommt es zu einer starken Bildung von Wasserreisern, die später häufig absterben und als welke Äste noch bis in den Winter zu sehen sind. An den geschädigten Stamm- oder Astpartien kommt es zur Fruchtkörperbildung (orangegefärbte Pyknidien) der Nebenfruchtform (Endothiella parasitica), deren Konidien als Sporenranke ausbrechen und mit Wasser, Wind, Vögeln und Insekten weiter verbreitet werden; Die Hauptfruchtform des Pilzes (Perithecien), eines Schlauchpilzes, wird nur sehr selten gebildet. Neben der Gattung Castanea kann der Pilz auch Eichen befallen, hier werden aber nur deutlich abgeschwächte Symptome und Schäden hervorgerufen.
Über Rindenrisse (Wunden, Spechtlöcher, Rindenrisse) dringt der Pilz dann wieder in andere Bäume ein. Seit dem Auftreten der Esskastaniengallwespe (Dryocosmus kuriphilus) nutzt der Pilz auch ältere, verlassene Gallen, um auf diesem Weg in die Triebe einzudringen. Neben den Fruchtkörpern ist als weiteres Kennzeichen im Kambialbereich auch das weiße, lappige Myzel des Pilzes gut erkennbar. Verlichtungen, Welkeerscheinungen und Wasserreiser können auch durch andere Ursachen bedingt sein, es sollte somit insbesondere auf die Rindennekrosen, die Fruchtkörper und das Myzel unter der Rinde geachtet werden. Der Pilz tritt in vielen (rund 70) unterschiedlichen Stämmen auf. Deren Aggressivität reduziert sich, sofern sie von einem spezifischen Virus infiziert sind (Hypovirulenz). Auch diese Stämme rufen äußerlich Läsionen hervor (werden später meist schwarz), die Symptomatik und Ausbreitung ist jedoch deutlich abgeschwächt, auch kommt es teilweise zur völligen Abheilung der Symptome und Erkrankung. Eine Übertragbarkeit der Viren ist jedoch nur jeweils innerhalb kompatibler Stämme möglich (die Verfahren können auch zur "Bekämpfung" eingesetzt werden). Um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern wurden verschiedene, EU-weit geltende, Quarantäne-Richtlinien erlassen.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Vermeidung von Wunden und Stammverletzungen. Mechanische Entfernung der betroffenen Bereiche. Einsatz von hypovirulenten Pilzstämmen (Länderabhängig). Im konkreten Schadensfall sollte ein Kontakt mit dem Pflanzenschutzamt hergestellt werden.
Vermeidung von Wunden und Stammverletzungen. Mechanische Entfernung der betroffenen Bereiche. Einsatz von hypovirulenten Pilzstämmen (Länderabhängig). Im konkreten Schadensfall sollte ein Kontakt mit dem Pflanzenschutzamt hergestellt werden.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: März 2018