Echter Mehltau an Platane
Symptomatik und Biologie:
Als noch vergleichsweise neue Art tritt in Europa an Platane der Echte Mehltau auf (Erysiphe platani, Synonym: Microsphaera platani). Ursprünglich in Nordamerika beheimatet und dort 1874 erstmals beschrieben hat sich der Pilz mittlerweile auch auf andere Regionen und Kontinente ausgebreitet (Südamerika, Südafrika, Australien, Neuseeland, Asien). Anfang der 60er Jahre gab es auch erste Hinweise für Europa. Die Nachweise beschränkten sich zu Beginn auf die wärmeren, mediterranen Gebiete (Italien) während Länder mit Kontinentalklima verschont blieben. In den 90er Jahren gab es erste Funde aus der südlichen Schweiz, die zeigten, dass der Pilz sich auch weiter nordwärts ausdehnt. In einem Survey konnte gezeigt werden, dass der Pilz nach Deutschland insbesondere über den Oberrheingraben eingewandert ist und sich insbesondere in Baden-Württemberg etabliert hat und seit 2009 auch weiter in Richtung Norden und Nordwesten ausdehnt. Als mögliche Ursache für die jetzt verstärkt zu beobachtende Ausbreitung in den Norden werden klimatische Gründe angeführt als auch die Tatsache, dass für den Pilz seit einigen Jahren (in Deutschland seit etwa 2007) auch die geschlechtliche Art der Vermehrung mittels Kleistothecien bekannt ist und sich damit eine bessere Möglichkeit der Überwinterung für den Pilz anbietet.
Symptomatisch äußert sich der Echte Mehltau an der Platane durch einen weißlichen, oberflächlichen Pilzbelag auf der Ober- und Unterseite jüngerer als auch älterer Blätter, Blattstielen und Blütenständen. Befallene Blätter sind deformiert, insbesondere jünge Blätter reißen häufiger auf, bleiben aber im Normalfall weiter am Baum hängen. In dem Myzelgeflecht bilden sich während der Vegetationsperiode viele unverzeigte, kurze Träger aus (0,1-0,2 mm), an denen meist einzelne (bis zu drei) Konidien sitzen, die mit dem Wind verbreitet werden. Die dunklen, anfangs noch gelblichen Fruchtkörper (Kleistothecien) besitzen einen Durchmesser von etwa 1 mm und dienen der Überwinterung. Ein Befall ist auf die Gattung Platanus beschränkt wobei Nachweise u.a. für Platanus x hispanica, Platanus occidentalis und Platanus orientalis vorliegen. Der Befall ist jedoch sortenabhängig (wenig anfällig nach Literaturangaben: `Yarwood´).
Junge Platanenblätter bilden natürlicherweise auf der Blattober- und Unterseite weiß gefärbte, mehltauähnliche inselartige Stellen aus, die sich bei näherer Betrachtung aber als Ansammlung von Haaren (Trichome) darstellen. Bei einer nur flüchtigen Betrachtung ist die Gefahr einer Verwechslung groß. Ein hier zusätzlich auftretender Mehltaubelag lässt sich nur bei stärkerer Vergrößerung sicher erkennen, da die Haare länger sind als die Trägerstrukturen des Pilzes. Eine weitere Verwechslungsmöglichkeit besteht bei den Fruchtkörpern (Kleistothecien), die in ihrer Form (sie sind jedoch kleiner) den kugeligen Ausscheidungen von Platanennetzwanzen ähneln, die als Schädlinge oft zusätzlich auf den Blättern auftreten. Dunkel statt hell gefärbtes Myzel ist von einem pilzlichen Hyperparasiten befallen (Ampelomyces quisqualis), der bei verschiedenen Untersuchungen regelmäßig mit aufgetreten ist und bis zu einem gewissen Grad auch einen biologischen Bekämpfungseffekt besitzt.
Als noch vergleichsweise neue Art tritt in Europa an Platane der Echte Mehltau auf (Erysiphe platani, Synonym: Microsphaera platani). Ursprünglich in Nordamerika beheimatet und dort 1874 erstmals beschrieben hat sich der Pilz mittlerweile auch auf andere Regionen und Kontinente ausgebreitet (Südamerika, Südafrika, Australien, Neuseeland, Asien). Anfang der 60er Jahre gab es auch erste Hinweise für Europa. Die Nachweise beschränkten sich zu Beginn auf die wärmeren, mediterranen Gebiete (Italien) während Länder mit Kontinentalklima verschont blieben. In den 90er Jahren gab es erste Funde aus der südlichen Schweiz, die zeigten, dass der Pilz sich auch weiter nordwärts ausdehnt. In einem Survey konnte gezeigt werden, dass der Pilz nach Deutschland insbesondere über den Oberrheingraben eingewandert ist und sich insbesondere in Baden-Württemberg etabliert hat und seit 2009 auch weiter in Richtung Norden und Nordwesten ausdehnt. Als mögliche Ursache für die jetzt verstärkt zu beobachtende Ausbreitung in den Norden werden klimatische Gründe angeführt als auch die Tatsache, dass für den Pilz seit einigen Jahren (in Deutschland seit etwa 2007) auch die geschlechtliche Art der Vermehrung mittels Kleistothecien bekannt ist und sich damit eine bessere Möglichkeit der Überwinterung für den Pilz anbietet.
Symptomatisch äußert sich der Echte Mehltau an der Platane durch einen weißlichen, oberflächlichen Pilzbelag auf der Ober- und Unterseite jüngerer als auch älterer Blätter, Blattstielen und Blütenständen. Befallene Blätter sind deformiert, insbesondere jünge Blätter reißen häufiger auf, bleiben aber im Normalfall weiter am Baum hängen. In dem Myzelgeflecht bilden sich während der Vegetationsperiode viele unverzeigte, kurze Träger aus (0,1-0,2 mm), an denen meist einzelne (bis zu drei) Konidien sitzen, die mit dem Wind verbreitet werden. Die dunklen, anfangs noch gelblichen Fruchtkörper (Kleistothecien) besitzen einen Durchmesser von etwa 1 mm und dienen der Überwinterung. Ein Befall ist auf die Gattung Platanus beschränkt wobei Nachweise u.a. für Platanus x hispanica, Platanus occidentalis und Platanus orientalis vorliegen. Der Befall ist jedoch sortenabhängig (wenig anfällig nach Literaturangaben: `Yarwood´).
Junge Platanenblätter bilden natürlicherweise auf der Blattober- und Unterseite weiß gefärbte, mehltauähnliche inselartige Stellen aus, die sich bei näherer Betrachtung aber als Ansammlung von Haaren (Trichome) darstellen. Bei einer nur flüchtigen Betrachtung ist die Gefahr einer Verwechslung groß. Ein hier zusätzlich auftretender Mehltaubelag lässt sich nur bei stärkerer Vergrößerung sicher erkennen, da die Haare länger sind als die Trägerstrukturen des Pilzes. Eine weitere Verwechslungsmöglichkeit besteht bei den Fruchtkörpern (Kleistothecien), die in ihrer Form (sie sind jedoch kleiner) den kugeligen Ausscheidungen von Platanennetzwanzen ähneln, die als Schädlinge oft zusätzlich auf den Blättern auftreten. Dunkel statt hell gefärbtes Myzel ist von einem pilzlichen Hyperparasiten befallen (Ampelomyces quisqualis), der bei verschiedenen Untersuchungen regelmäßig mit aufgetreten ist und bis zu einem gewissen Grad auch einen biologischen Bekämpfungseffekt besitzt.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Laubentfernung zum Herbst (Überwinterungsquelle). Einsatz von Fungiziden. Sofern möglich Einsatz weniger anfälliger Sorten. Aus Untersuchungen im urbanen Bereich ist bekannt, dass geschnittene Platanen stärker befallen werden als ungeschnittene und der Befall umso stärker ist je stärker der Rückschnitt war. Standorte mit einer höheren Luftfeuchte (Wassernähe) hatten einen stärkeren Befall zur Folge. Anfälliger sind Bäume, die unter Trockenstress leiden.
Laubentfernung zum Herbst (Überwinterungsquelle). Einsatz von Fungiziden. Sofern möglich Einsatz weniger anfälliger Sorten. Aus Untersuchungen im urbanen Bereich ist bekannt, dass geschnittene Platanen stärker befallen werden als ungeschnittene und der Befall umso stärker ist je stärker der Rückschnitt war. Standorte mit einer höheren Luftfeuchte (Wassernähe) hatten einen stärkeren Befall zur Folge. Anfälliger sind Bäume, die unter Trockenstress leiden.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Text: Th. Lohrer/HSWT, Stand: Oktober 2014