ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Hortensienwollschildlaus

Weibchen mit Eigelege an Cornus (Blattunterseite) Abb.: Weibchen mit Eigelege an Cornus (Blattunterseite)
Symptomatik und Biologie:
Die in den 60er Jahren nach Europa, vermutlich aus Ostasien mit Pflanzenimporten eingeschleppte Hortensienwollschildlaus (Eupulvinaria hydrangeae; Synonym: Pulvinaria hydrangeae) ruft mit seinen im Frühjahr bevorzugt auf der Blattunterseite sitzenden Weibchen auffällige Symptome hervor. Mit Blick auf die Wirtspflanzen wird nicht nur die namensgebende Hortensie befallen sondern eine Vielzahl von Gehölzen und Ziersträuchern (sehr häufig beispielsweise an Ahorn). Die Weibchen selbst sind nur 3-4 mm groß, bilden jedoch im Frühjahr (Juni) einen auffälligen, wachswollartigen weißlich gefärbten länglichen Eisack aus (damit wächst die Größe des Tieres auf etwa 8 mm), in dessen Innern sich teils mehrere Tausend Eier befinden. Die Weibchen sterben nach der Eiablage bald ab. Etwa ab Juni/Juli treten die kleinen, nur 1 mm großen, grün bis gelblich-braun gefärbten, sehr unscheinbaren Larven auf ("Crawler"), die sich auf der Pflanze ausbreiten und sich später festsetzen und an den Blättern saugen (häufig entlang der Blattadern). Da es sich um Phloemsauger handelt kommt es zur zusätzlichen Honigtaubildung (auch Ameisen treten auf) sowie Ansiedlung von Rußtaupilzen. Geschädigte Blätter werden geschwächt, auch tritt ein vorzeitiger Laubfall auf. Systematisch betrachtet gehören die Tiere zur Familie der Napfschildläuse (Coccidae).
Die Überwinterung erfolgt im dritten Larvenstadium, wobei hierfür Triebe und Äste der Wirtspflanzen genutzt werden. Die Larven verlassen die Blätter somit zum Herbst. Im Frühjahr beenden sie ihre Entwicklung (Männchen treten kaum auf, die Entwicklung erfolgt überwiegend parthenogenetisch) und die Weibchen mit ihren Eisäcken treten dann wieder auf den Blättern als auffälliges Merkmal auf; es wird somit nur eine Generation pro Jahr ausgebildet. Schildläuse, so auch die Hortensienwollschildlaus, haben natürliche Feinde, die den Bestand in Grenzen reduzieren (u.a. Marienkäferlarven, entomophage Pilze). Eine ähnliche Biologie als auch äußere Erscheinung wird durch eine verwandte Art (Pulvinaria vitis) hervorgerufen, die ebenfalls an Ziersträuchern und Bäumen (sowie manchem Obst) auftritt. Ähnlich von der äußerlichen Erscheinung ist u.a. die Wollige Napfschildlaus, Pulvinaria regalis, dessen Weibchen mit den Eisäcken jedoch im Gegensatz zu den zuvor genannten beiden Arten an den Trieben und Ästen auftreten (und nicht an den Blättern).
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Je nach Auftreten Einsatz von Insektiziden (insbesondere gegen die jungen Larven im Juni/Juli bzw. im Winter auf den Ästen). Mechanische Zerstörung der Weibchen mit den Eigelegen.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
AcerCornusCrataegusHydrangeaPrunusTaxusTilia
 
Weibchen mit Eigelege an Cornus (Blattoberseite) (großes Bild)
Weibchen mit Eigelege an Cornus (Blattoberseite)
Weibchen mit Eigelege an Cornus (Blatt; nah) (großes Bild)
Weibchen mit Eigelege an Cornus (Blatt; nah)
Weibchen mit Eigelege an Cornus (Trieb) (großes Bild)
Weibchen mit Eigelege an Cornus (Trieb)
Marienkäferlarve als Nützling (großes Bild)
Marienkäferlarve als Nützling

Weibchen mit Eigelege an Cornus (Blattoberseite) (großes Bild)
Weibchen mit Eigelege an Cornus (Blattoberseite)

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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