Ulmensterben
Symptomatik und Biologie:
Das Ulmensterben wird durch den Pilz Ophiostoma ulmi (Synonym: Ceratocystis ulmi) und Ophiostoma novo-ulmi verursacht - übertragen durch Ulmensplintkäfer - und ist eine der schädlichsten Baumkrankheiten, der viele Millionen Ulmen im letzten Jahrhundert zum Opfer vielen. Die auch als Holländische Ulmenkrankheit bezeichnete Erkrankung wurde 1919 erstmals in Holland beobachtet und breitete sich rasch über ganz Europa und auch nach Nordamerika aus. Der damalige Verursacher, Ophiostoma ulmi, ist in Asien beheimatet (hier sind auch viele Ulmen-Arten weitgehend resistent) und wurde von dort über Holztransporte nach Holland eingeschleppt. Eine zweite Epidemie begann Ende der 1960er Jahre von Kanada ausgehend, über Großbritannien nach West-Europa. Hierbei handelte es sich aber um eine andere, nah verwandte, jedoch deutlich aggressivere Art (Ophiostoma novo-ulmi), die auch bis dahin gegenüber der vorherigen Art als resistent eingestufte Ulmen absterben ließ. Als erste äußere Symptome treten während der Vegetationsperiode meist astweise Welkeerscheinungen sowie Verfärbungen der Blätter auf. Die Blätter werden braun, haften aber noch längere Zeit am Baum. Einzelne Äste sterben auch ab.
Verwechslungsmöglichkeiten können bei massiver Trockenheit auftreten. Der Querschnitt befallener Äste zeigt im Holzbereich des jüngsten Jahresringes kreisförmig angeordnete dunkle Verfärbungen. Im Längsschnitt erscheinen die Verfärbungen als braune Streifen. Die befallenen Ulmen sterben meist innerhalb von 2-5 Jahren ab. Der Tod der Ulmen erfolgt zum einen aufgrund vom Pilz ausgeschiedener Toxine und zum anderen wegen Wassermangels, da die Bäume auf die Anwesenheit des Erregers in den Leitungsbahnen mit einem Verschließen der Gefäße durch die Bildung spezieller Strukturen (Thyllen) reagieren. Übertragen werden die beiden Pilze - die früher als Rasse, seit Anfang der 90er Jahre aber als getrennte Arten geführt werden - durch den Großen und Kleinen Ulmensplintkäfer (Scolytus scolytus, S. multistriatus). Die jungen Käfer nehmen die in den Brutgängen gebildeten Sporen des Pilzes auf und übertragen diese bei ihrem Reifungsfraß oder beim Anlegen der Muttergänge (und der Eiablage) unter der Borke auf weitere, noch unbefallene Bäume. In den jeweiligen Larvengängen entwickelt sich die Nebenfruchtform der Pilze (Graphium-Arten) mit ihren pinselförmigen Trägerstrukturen (Koremien), die klebrige Massen von Konidien abgeben.
Die Hauptfruchtform (langhalsige Perithecien mit Ascosporen) ist nur selten nachweisbar. Eine Übertragung des Pilzes ist neben dem erwähnten Ulmensplintkäfer als wichtigste Möglichkeit vermutlich auch durch Wurzelverwachsungen zwischen kranken und gesunden Bäumen möglich.
Das Ulmensterben wird durch den Pilz Ophiostoma ulmi (Synonym: Ceratocystis ulmi) und Ophiostoma novo-ulmi verursacht - übertragen durch Ulmensplintkäfer - und ist eine der schädlichsten Baumkrankheiten, der viele Millionen Ulmen im letzten Jahrhundert zum Opfer vielen. Die auch als Holländische Ulmenkrankheit bezeichnete Erkrankung wurde 1919 erstmals in Holland beobachtet und breitete sich rasch über ganz Europa und auch nach Nordamerika aus. Der damalige Verursacher, Ophiostoma ulmi, ist in Asien beheimatet (hier sind auch viele Ulmen-Arten weitgehend resistent) und wurde von dort über Holztransporte nach Holland eingeschleppt. Eine zweite Epidemie begann Ende der 1960er Jahre von Kanada ausgehend, über Großbritannien nach West-Europa. Hierbei handelte es sich aber um eine andere, nah verwandte, jedoch deutlich aggressivere Art (Ophiostoma novo-ulmi), die auch bis dahin gegenüber der vorherigen Art als resistent eingestufte Ulmen absterben ließ. Als erste äußere Symptome treten während der Vegetationsperiode meist astweise Welkeerscheinungen sowie Verfärbungen der Blätter auf. Die Blätter werden braun, haften aber noch längere Zeit am Baum. Einzelne Äste sterben auch ab.
Verwechslungsmöglichkeiten können bei massiver Trockenheit auftreten. Der Querschnitt befallener Äste zeigt im Holzbereich des jüngsten Jahresringes kreisförmig angeordnete dunkle Verfärbungen. Im Längsschnitt erscheinen die Verfärbungen als braune Streifen. Die befallenen Ulmen sterben meist innerhalb von 2-5 Jahren ab. Der Tod der Ulmen erfolgt zum einen aufgrund vom Pilz ausgeschiedener Toxine und zum anderen wegen Wassermangels, da die Bäume auf die Anwesenheit des Erregers in den Leitungsbahnen mit einem Verschließen der Gefäße durch die Bildung spezieller Strukturen (Thyllen) reagieren. Übertragen werden die beiden Pilze - die früher als Rasse, seit Anfang der 90er Jahre aber als getrennte Arten geführt werden - durch den Großen und Kleinen Ulmensplintkäfer (Scolytus scolytus, S. multistriatus). Die jungen Käfer nehmen die in den Brutgängen gebildeten Sporen des Pilzes auf und übertragen diese bei ihrem Reifungsfraß oder beim Anlegen der Muttergänge (und der Eiablage) unter der Borke auf weitere, noch unbefallene Bäume. In den jeweiligen Larvengängen entwickelt sich die Nebenfruchtform der Pilze (Graphium-Arten) mit ihren pinselförmigen Trägerstrukturen (Koremien), die klebrige Massen von Konidien abgeben.
Die Hauptfruchtform (langhalsige Perithecien mit Ascosporen) ist nur selten nachweisbar. Eine Übertragung des Pilzes ist neben dem erwähnten Ulmensplintkäfer als wichtigste Möglichkeit vermutlich auch durch Wurzelverwachsungen zwischen kranken und gesunden Bäumen möglich.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Eine erfolgreiche direkte Pilzbekämpfung innerhalb des Baumes ist nicht möglich, die Maßnahmen richten sich somit gegen den übertragenden Käfer (Einsatz von Pheromonfallen, Insektizideinsatz). Bei Neuanpflanzungen von Ulmen sind resistente Sorten zu bevorzugen ("Resista-Ulmen") oder weniger anfällige Arten (hochanfällig: Feldulme und Bergulme; weniger anfällig: Flatterulme). Zum Schutz noch nicht befallener Ulmen sind auch Pflanzenstärkungsmittel auf der Basis apathogener Verticillium-Pilze bekannt, die in den Baum injiziert werden.
Eine erfolgreiche direkte Pilzbekämpfung innerhalb des Baumes ist nicht möglich, die Maßnahmen richten sich somit gegen den übertragenden Käfer (Einsatz von Pheromonfallen, Insektizideinsatz). Bei Neuanpflanzungen von Ulmen sind resistente Sorten zu bevorzugen ("Resista-Ulmen") oder weniger anfällige Arten (hochanfällig: Feldulme und Bergulme; weniger anfällig: Flatterulme). Zum Schutz noch nicht befallener Ulmen sind auch Pflanzenstärkungsmittel auf der Basis apathogener Verticillium-Pilze bekannt, die in den Baum injiziert werden.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: März 2018