ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Falscher Mehltau an Rose

Schadbild (Blattoberseite) Abb.: Schadbild (Blattoberseite)
Symptomatik und Biologie:
Im Vergleich zum Sternrußtau und Echten Mehltau der Rosen besitzt der Falsche Mehltau an Rose (Peronospora sparsa; Synonym Pseudoperonospora sparsa) eine eher untergeordnete Rolle, seine Verbreitung und Bedeutung nehmen jedoch scheinbar zu. Ebenso wie der Echte Mehltau zählt der Falsche Mehltau zu den obligaten (biotrophen) Parasiten, benötigt somit die lebende Wirtspflanze als Nahrungsquelle. Allerdings lebt Peronospora sparsa endoparasitisch, ist also im Inneren des Blattes zu finden und bildet hier Haustorien (funktionell ein Saugorgan) aus, um Nährstoffe aufzunehmen. Nach der Keimung der Sporen auf der Blattoberfläche, hierfür ist unbedingt Blattnässe (etwa vier Stunden) bei einer Temperaturen zwischen 5 °C und 26 °C notwendig (Optimum etwa bei 20 °C), dringen die Keimschläuche in das Blattgewebe ein. Bevorzugt werden bei der Infektion stets die jungen Triebspitzen. Symptomatisch zeigen sich, erkennbar von beiden Blattseiten bräunlich-rote Flecken (oft durch Blattadern begrenzt), während sich bei feuchten Bedingungen blattunterseits auf den Flecken ein schwach ausgeprägter, grauweißer Schimmelrasen entwickelt. Hierbei handelt es sich um Sporenträger (baumartig verzeigte Sporangienträger), die durch die Spaltöffnungen herauswachsen und an deren spitzen Enden sich jeweils eine Spore (Sporangium) befindet (Lupe!). Diese Sporen dienen der Massenvermehrung und werden durch den Wind verbreitet. Neben den Blättern können auch Triebe infiziert und Schadsymptome zeigen (rötliche Verfärbungen mit Sporenträgern).
Bei starkem Befall mit Falschen Mehltau kommt es zum vorzeitigen Blattfall, zu Wuchsdepressionen und zum Eintrocknen der Knospen. Zur Überdauerung werden im Blattgewebe mikroskopisch kleine Dauersporen (Oosporen) ausgebildet, die über das Falllaub eine Neuinfektion im darauffolgenden Jahr, vor allem an jungen Blättern auslösen. Auch im Gewebe der Rosentriebe sind Oosporen nachweisbar. Der Erreger kann allerdings auch als Myzel im Holz überwintern.

... zur mikroskopischen Sporenzeichnung

Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Schnelles Abtrocknen der Pflanze durch einen sonnigen, nicht zu engen Stand und einen Rückschnitt im Frühjahr. Im Gewächshaus oder unter Folie Luftfeuchte niedrig halten und starke Temperaturschwankungen (Taupunktbildung) vermeiden. Sortenwahl (ADR-Rosen). Befallene Blätter und Triebe entfernen. Im Bedarfsfall Einsatz von Fungiziden. Auch besitzen Dünger mit phosphoriger Säure eine Wirkung gegen den Falschen Mehltau.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
Rosa
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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