Phytophthora ramorum Triebsterben
Symptomatik und Biologie:
Der erst im Jahre 2001 neue beschriebene Erreger Phytophthora ramorum ruft an Gehölzen insbesondere an Rhododendron, Schneeball (Viburnum) und Lavendelheide (Pieris) Schäden bis zum Absterben der Pflanze hervor. Der Entdeckung des Pilzes vorangegangen war ein unbekanntes Triebsterben an Rhododendron, das Mitte der neunziger Jahre aufgetreten ist (die Pilzherkunft ist auch heute noch unbekannt). Das Wirtspflanzenspektrum des Pilzes umfasst jedoch nicht nur die genannten Arten sondern auch andere Laubgehölze (auch einige Nadelgehölze) sowie einige krautige Pflanzen. Nachweise für Phytophthora ramorum liegen derzeit nur für einige Bundesländer in Deutschland vor (bezogen auf Baumschulen bevorzugt in Norddeutschland). Der Erreger wurde bisher in nahezu allen europäischen Ländern nachgewiesen. In den USA (Kalifornien) ist der Pilz für das Eichensterben ("Sudden oak death", SOD) verantwortlich; in Deutschland ist ein Befall an Bäumen (Wald) bisher noch nicht aufgetreten (aber in den Niederlanden und in Großbritannien). Seit 2009/2010 tritt in Großbritannien der Erreger auch an Lärche auf (Japanlärche, Larix kaempferi) und sorgt hier großflächig für Schäden.
Symptomatisch äußert sich der Pilz, je nach befallener Wirtspflanze, oberirdisch in drei unterschiedlichen Formen: Blattflecken (dunkelbraune, meist schwarz, scharf vom Umfeld abgegrenzte Flecken, auch oft entlang der Mittelrippe), Triebsterben (dunkle Triebverfärbungen, pflanzenabhängig von der Basis, Mitte oder auch Spitze der Triebe beginnend), Kambiumnekrosen mit Schleimfluss (äußerlich durch dunkle "Teerflecken" mit Schleimfluss erkennbar, bevorzugt am Stammgrund, insbesondere bei Bäumen). Teilweise treten auch mehrere Schadsymptome an einer Pflanze auf. Symptomlos können offenbar Wurzeln befallen werden. Ein sicherer Erregernachweis (morphologisch, ELISA, PCR) ist nur durch ein Labor möglich, da vergleichbare Symptome auch durch andere Erreger (auch andere Phytophthora-Arten) oder abiotische Ursachen hervorgerufen werden können. Schnelltests für die Praxis sind derzeit noch auf die Gattung Phytophthora begrenzt (somit nicht artbezogen).
Der Pilz wird durch feuchte Bedingungen bei gemäßigten Temperaturen gefördert, die in Sporangien gebildeten Zoosporen können die Pflanze (Blätter, Triebe) wieder infizieren (Wunde, natürliche Öffnungen), die Übertragung/Verbreitung ist über Spritzwasser, Stellflächen, Gießwasser, latent infizierte Pflanzen möglich. Der Erreger bildet zur Überdauerung neben seinen Oosporen auch Chlamydosporen aus.
Der erst im Jahre 2001 neue beschriebene Erreger Phytophthora ramorum ruft an Gehölzen insbesondere an Rhododendron, Schneeball (Viburnum) und Lavendelheide (Pieris) Schäden bis zum Absterben der Pflanze hervor. Der Entdeckung des Pilzes vorangegangen war ein unbekanntes Triebsterben an Rhododendron, das Mitte der neunziger Jahre aufgetreten ist (die Pilzherkunft ist auch heute noch unbekannt). Das Wirtspflanzenspektrum des Pilzes umfasst jedoch nicht nur die genannten Arten sondern auch andere Laubgehölze (auch einige Nadelgehölze) sowie einige krautige Pflanzen. Nachweise für Phytophthora ramorum liegen derzeit nur für einige Bundesländer in Deutschland vor (bezogen auf Baumschulen bevorzugt in Norddeutschland). Der Erreger wurde bisher in nahezu allen europäischen Ländern nachgewiesen. In den USA (Kalifornien) ist der Pilz für das Eichensterben ("Sudden oak death", SOD) verantwortlich; in Deutschland ist ein Befall an Bäumen (Wald) bisher noch nicht aufgetreten (aber in den Niederlanden und in Großbritannien). Seit 2009/2010 tritt in Großbritannien der Erreger auch an Lärche auf (Japanlärche, Larix kaempferi) und sorgt hier großflächig für Schäden.
Symptomatisch äußert sich der Pilz, je nach befallener Wirtspflanze, oberirdisch in drei unterschiedlichen Formen: Blattflecken (dunkelbraune, meist schwarz, scharf vom Umfeld abgegrenzte Flecken, auch oft entlang der Mittelrippe), Triebsterben (dunkle Triebverfärbungen, pflanzenabhängig von der Basis, Mitte oder auch Spitze der Triebe beginnend), Kambiumnekrosen mit Schleimfluss (äußerlich durch dunkle "Teerflecken" mit Schleimfluss erkennbar, bevorzugt am Stammgrund, insbesondere bei Bäumen). Teilweise treten auch mehrere Schadsymptome an einer Pflanze auf. Symptomlos können offenbar Wurzeln befallen werden. Ein sicherer Erregernachweis (morphologisch, ELISA, PCR) ist nur durch ein Labor möglich, da vergleichbare Symptome auch durch andere Erreger (auch andere Phytophthora-Arten) oder abiotische Ursachen hervorgerufen werden können. Schnelltests für die Praxis sind derzeit noch auf die Gattung Phytophthora begrenzt (somit nicht artbezogen).
Der Pilz wird durch feuchte Bedingungen bei gemäßigten Temperaturen gefördert, die in Sporangien gebildeten Zoosporen können die Pflanze (Blätter, Triebe) wieder infizieren (Wunde, natürliche Öffnungen), die Übertragung/Verbreitung ist über Spritzwasser, Stellflächen, Gießwasser, latent infizierte Pflanzen möglich. Der Erreger bildet zur Überdauerung neben seinen Oosporen auch Chlamydosporen aus.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Phytophthora ramorum ist seitens der EU als Quarantäneschaderreger eingestuft. Ein Auftreten oder der Verdacht ist umgehend dem zuständigen Pflanzenschutzdienst zu melden. Bei einem Export von Pflanzen nach Norwegen müssen zusätzliche Regelungen beachtet werden. Vorbeugende Maßnahmen sind u.a. regelmäßige Pflanzenkontrolle, Verwendung gesunder Ausgangsware, Staunässe und Überkopfbewässerung vermeiden, Abdeckung des Boden mit Folie oder Mulch, Entfernung befallener Pflanzen, geringen pH-Wert anstreben, keine Überdüngung mit Stickstoff. Bei einem vorbeugenden Fungizideinsatz ist die Resistenzgefahr zu beachten.
Phytophthora ramorum ist seitens der EU als Quarantäneschaderreger eingestuft. Ein Auftreten oder der Verdacht ist umgehend dem zuständigen Pflanzenschutzdienst zu melden. Bei einem Export von Pflanzen nach Norwegen müssen zusätzliche Regelungen beachtet werden. Vorbeugende Maßnahmen sind u.a. regelmäßige Pflanzenkontrolle, Verwendung gesunder Ausgangsware, Staunässe und Überkopfbewässerung vermeiden, Abdeckung des Boden mit Folie oder Mulch, Entfernung befallener Pflanzen, geringen pH-Wert anstreben, keine Überdüngung mit Stickstoff. Bei einem vorbeugenden Fungizideinsatz ist die Resistenzgefahr zu beachten.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
Larix, Pieris, Rhododendron, Viburnum
Larix, Pieris, Rhododendron, Viburnum
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013