Netzwanzen an Rhododendron und Pieris
Symptomatik und Biologie:
An Rhododendron treten bei uns drei Netzwanzenarten auf, die jedoch in ihrer Biologie, Symptomatik und Bekämpfung vergleichbar sind, somit auch gemeinsam besprochen werden können. Schon länger bekannt ist die Amerikanische Rhododendronnetzwanze (Stephanitis rhododendri) sowie die über Japan nach Europa eingeschleppte Europäische Rhododendronnetzwanze (Stephanitis oberti). Eine dritte Art (Andromeda-Netzwanze, Stephanitis takeyai; schwarze Halsblase) ist insbesondere für Pieris-Arten beschrieben, die aber auch in den letzten Jahren verstärkt an Rhododendron auftritt bzw. von befallenen Pieris-Arten als Ausgangsbefall auf benachbarte Rhododendron übergeht. Letztere Art ist im Auftreten seit 2002 für Deutschland bekannt, trat aber, vermutlich bedingt durch die Verwechslung mit den beiden anderen Arten, schon deutlich früher auf (z.B. 1994: erster Nachweis für Niederlande)
Die Schädlinge treten mit nur einer Generation pro Jahr auf und bevorzugen trocken-warme Bedingungen. Auffällig ist die Symptomatik der Blätter. Auf der Blattoberseite zeigen sich etwa ab Mai hell gesprenkelte Blätter (zu Beginn bevorzugt in der Nähe der Hauptblattader), wobei die Saugschäden bei einem stärkeren Befall auch die gesamte Blattspreite einnehmen können. Auf der Blattunterseite zeigen sich im Laufe des Jahres die einzelnen Entwicklungsstadien der Wanzen: Etwa ab Mai 1-2 mm große, nicht flugfähige Larven (erst hell gefärbt, später mit dunklen Flecken, vier Larvenstadien; mit auffälligen seitlichen Stacheln), später dann ab Juli auch die erwachsenen Tiere (3-4 mm groß, deutlich genetzte Flügeladerung, die Flügel gehen deutlich über den Körper hinweg, genetzte Halsblase, filigrane Erscheinung). Stark befallene Blätter rollen sich nach unten ein und vertrocknen.
Obgleich die erwachsenen Tiere flugfähig sind bleiben sie relativ ortstreu, sodass sich der Befall zu Beginn räumlich auf wenige Bereiche beschränkt. Neben den einzelnen Entwicklungsstadien finden sich auf der Blattunterseite die Häutungsreste sowie reichliche Mengen von dunklen Kottröpfchen, die dann als Kruste rasch verhärten und auf der gesamten Blattunterseite gut erkennbar sind. Die Eier werden etwa ab August in die Nähe der Hauptblattader in das Blattgewebe versenkt, ebenfalls abgedeckt mit einem schorfigen Kotüberzug. Genutzt werden hierzu insbesondere jüngere Blätter. Hinsichtlich der Sortenanfälligkeit ist bekannt, dass Arten mit einer behaarten Blattunterseite vom Schädling gemieden werden. Auch sollen violette, spät blühende Sorten bevorzugt befallen werden.
An Rhododendron treten bei uns drei Netzwanzenarten auf, die jedoch in ihrer Biologie, Symptomatik und Bekämpfung vergleichbar sind, somit auch gemeinsam besprochen werden können. Schon länger bekannt ist die Amerikanische Rhododendronnetzwanze (Stephanitis rhododendri) sowie die über Japan nach Europa eingeschleppte Europäische Rhododendronnetzwanze (Stephanitis oberti). Eine dritte Art (Andromeda-Netzwanze, Stephanitis takeyai; schwarze Halsblase) ist insbesondere für Pieris-Arten beschrieben, die aber auch in den letzten Jahren verstärkt an Rhododendron auftritt bzw. von befallenen Pieris-Arten als Ausgangsbefall auf benachbarte Rhododendron übergeht. Letztere Art ist im Auftreten seit 2002 für Deutschland bekannt, trat aber, vermutlich bedingt durch die Verwechslung mit den beiden anderen Arten, schon deutlich früher auf (z.B. 1994: erster Nachweis für Niederlande)
Die Schädlinge treten mit nur einer Generation pro Jahr auf und bevorzugen trocken-warme Bedingungen. Auffällig ist die Symptomatik der Blätter. Auf der Blattoberseite zeigen sich etwa ab Mai hell gesprenkelte Blätter (zu Beginn bevorzugt in der Nähe der Hauptblattader), wobei die Saugschäden bei einem stärkeren Befall auch die gesamte Blattspreite einnehmen können. Auf der Blattunterseite zeigen sich im Laufe des Jahres die einzelnen Entwicklungsstadien der Wanzen: Etwa ab Mai 1-2 mm große, nicht flugfähige Larven (erst hell gefärbt, später mit dunklen Flecken, vier Larvenstadien; mit auffälligen seitlichen Stacheln), später dann ab Juli auch die erwachsenen Tiere (3-4 mm groß, deutlich genetzte Flügeladerung, die Flügel gehen deutlich über den Körper hinweg, genetzte Halsblase, filigrane Erscheinung). Stark befallene Blätter rollen sich nach unten ein und vertrocknen.
Obgleich die erwachsenen Tiere flugfähig sind bleiben sie relativ ortstreu, sodass sich der Befall zu Beginn räumlich auf wenige Bereiche beschränkt. Neben den einzelnen Entwicklungsstadien finden sich auf der Blattunterseite die Häutungsreste sowie reichliche Mengen von dunklen Kottröpfchen, die dann als Kruste rasch verhärten und auf der gesamten Blattunterseite gut erkennbar sind. Die Eier werden etwa ab August in die Nähe der Hauptblattader in das Blattgewebe versenkt, ebenfalls abgedeckt mit einem schorfigen Kotüberzug. Genutzt werden hierzu insbesondere jüngere Blätter. Hinsichtlich der Sortenanfälligkeit ist bekannt, dass Arten mit einer behaarten Blattunterseite vom Schädling gemieden werden. Auch sollen violette, spät blühende Sorten bevorzugt befallen werden.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Bevorzugt sonnige und warme Lagen (Standortwahl). Aufgrund einer zu Beginn räumlich begrenzten Entwicklung frühzeitige Entfernung von schadbehafteten Blättern. Einsatz von Insektiziden (ausreichende Benetzung der Blattunterseite beachten). Sortenwahl beachten.
Bevorzugt sonnige und warme Lagen (Standortwahl). Aufgrund einer zu Beginn räumlich begrenzten Entwicklung frühzeitige Entfernung von schadbehafteten Blättern. Einsatz von Insektiziden (ausreichende Benetzung der Blattunterseite beachten). Sortenwahl beachten.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
Pieris, Rhododendron
Pieris, Rhododendron
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: März 2014