Eichenprozessionsspinner
Symptomatik und Biologie:
Die Larven des Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) führen an Eichenarten (u.a. Stieleiche, Traubeneiche, Zerreiche) zu Fraßschäden, rufen aber im Wesentlichen gesundheitliche Probleme beim Menschen hervor. Die unscheinbaren Falter ("Motten"; Spannweite: 25 mm; Vorderflügel grau, Hinterflügel hell) fliegen etwa im August und legen im oberen Kronenbereich an bis fingerdicke, besonnte Triebe ihre Eier ab (Einzelgröße: 1 mm, weiß, als längliche Platte mit etwa 150 Eiern, bedeckt mit grauen Afterschuppen). Die Lebensdauer der Falter ist auf wenige Tage begrenzt. Die im Frühjahr (Mai) aus den Eiern schlüpfenden stark behaarten Larven vollziehen eine vollständige Entwicklung, wobei bis zur Verpuppung insgesamt 6 Larvenstadien durchlaufen werden (ältere Raupen erreichen eine Größe von bis zu 5 cm). Fraß der Raupen in geselliger Weise an den Blättern (oft bis auf die Mittelrippe), Wanderungen häufig in Prozessionen (auch in mehreren Reihen nebeneinander; Namensgebung). Größere Gespinstnester bis Fußballgröße werden erst ab dem fünften Larvenstadium ausgebildet, die mit Häutungsresten sowie Kot angereichert sind und als Schlafplatz (Tag) dienen (am Stamm, in Astgabeln). Verpuppung in den Gespinsten im Juni/Juli. Die Nester zur Verpuppung werden in lichten Beständen bevorzugt im Stammbereich abgelegt während in geschlossenen Beständen diese vermehrt im Kronenbereich auftreten.
Nach der einmonatigen Puppenruhe Schlupf der Falter, Begattung und Eiablage, die wie geschildert überwintern; eine Generation pro Jahr. Bevorzugt befallen werden freistehende Eichen (Waldrand, Park, Öffentliches Grün). Erst ab dem dritten Larvenstadium bilden die Raupen auf dem Abdomen in rostbraunen (später vierteiligen) Wülsten ("Spiegel") kurze Brennhaare aus (Einzellänge: 0,1-0,3 mm), die sowohl aufgrund ihrer mechanischen Einwirkung (Widerhaken, spitz) als auch dem enthaltenen Protein (Thaumetopein) allergische Hautreaktionen beim Menschen hervorrufen (betroffen sind zudem auch Haus- und Weidetiere). Die Zahl der Spiegelfelder nimmt mit jedem Larvenstadium (wie erwähnt: beginnend erst ab dem Stadium L3) zu, im letzten Stadium sind dann alle Segmente des Hinterleibes mit Spiegeln und dort sitzenden Brennhaaren bestückt. Hochrechnungen gehen beim letzten Larvenstadium von bis zu 600.000 gebildeten Brennhaaren aus. Verantwortlich für die gesundheitliche Gefährdung sind ausschließlich die Brennhaare, von den optisch auffälligen, bis zu einem Zentimeter langen weißen Haaren der Raupen geht keine Gefährdung aus. Die Brennhaare können sich beim Menschen als Raupenhaar-Dermatitis (mit Quaddeln, Juckreiz, Hautrötungen) oder auch in Form von Entzündungen an Schleimhäuten sowie an Augen auswirken, begleitet mit unspezifischen Symptomen wie Fieber oder Schwindel, bis hin zum anaphylaktischen Schock. Ein Arztbesuch (Hautarzt) ist in jedem Fall erforderlich. Auch alte Nester mit den dort enthaltenen Häutungsresten und anhaftenden Haaren bergen weiterhin für einige Jahre eine Gefahr für den Menschen (langsamer Abbau der Nadeln).
Die Fraßschäden an Eichen sind u.a. auch von der Koinzidenz von Blattaustrieb und Raupenschlupf abhängig, da z.B. bei einem sehr warmen Frühjahr der Schlupf der Raupen vor dem Austrieb der Eichen erfolgt und so ein Teil der Raupen mangels Nahrung abstirbt. Auch kann durch einen stürmig-feuchten Herbst ein Teil der Verpuppungsnester vom Baum geweht werden, wobei die Puppen am Boden verfaulen und absterben.
Die Larven des Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) führen an Eichenarten (u.a. Stieleiche, Traubeneiche, Zerreiche) zu Fraßschäden, rufen aber im Wesentlichen gesundheitliche Probleme beim Menschen hervor. Die unscheinbaren Falter ("Motten"; Spannweite: 25 mm; Vorderflügel grau, Hinterflügel hell) fliegen etwa im August und legen im oberen Kronenbereich an bis fingerdicke, besonnte Triebe ihre Eier ab (Einzelgröße: 1 mm, weiß, als längliche Platte mit etwa 150 Eiern, bedeckt mit grauen Afterschuppen). Die Lebensdauer der Falter ist auf wenige Tage begrenzt. Die im Frühjahr (Mai) aus den Eiern schlüpfenden stark behaarten Larven vollziehen eine vollständige Entwicklung, wobei bis zur Verpuppung insgesamt 6 Larvenstadien durchlaufen werden (ältere Raupen erreichen eine Größe von bis zu 5 cm). Fraß der Raupen in geselliger Weise an den Blättern (oft bis auf die Mittelrippe), Wanderungen häufig in Prozessionen (auch in mehreren Reihen nebeneinander; Namensgebung). Größere Gespinstnester bis Fußballgröße werden erst ab dem fünften Larvenstadium ausgebildet, die mit Häutungsresten sowie Kot angereichert sind und als Schlafplatz (Tag) dienen (am Stamm, in Astgabeln). Verpuppung in den Gespinsten im Juni/Juli. Die Nester zur Verpuppung werden in lichten Beständen bevorzugt im Stammbereich abgelegt während in geschlossenen Beständen diese vermehrt im Kronenbereich auftreten.
Nach der einmonatigen Puppenruhe Schlupf der Falter, Begattung und Eiablage, die wie geschildert überwintern; eine Generation pro Jahr. Bevorzugt befallen werden freistehende Eichen (Waldrand, Park, Öffentliches Grün). Erst ab dem dritten Larvenstadium bilden die Raupen auf dem Abdomen in rostbraunen (später vierteiligen) Wülsten ("Spiegel") kurze Brennhaare aus (Einzellänge: 0,1-0,3 mm), die sowohl aufgrund ihrer mechanischen Einwirkung (Widerhaken, spitz) als auch dem enthaltenen Protein (Thaumetopein) allergische Hautreaktionen beim Menschen hervorrufen (betroffen sind zudem auch Haus- und Weidetiere). Die Zahl der Spiegelfelder nimmt mit jedem Larvenstadium (wie erwähnt: beginnend erst ab dem Stadium L3) zu, im letzten Stadium sind dann alle Segmente des Hinterleibes mit Spiegeln und dort sitzenden Brennhaaren bestückt. Hochrechnungen gehen beim letzten Larvenstadium von bis zu 600.000 gebildeten Brennhaaren aus. Verantwortlich für die gesundheitliche Gefährdung sind ausschließlich die Brennhaare, von den optisch auffälligen, bis zu einem Zentimeter langen weißen Haaren der Raupen geht keine Gefährdung aus. Die Brennhaare können sich beim Menschen als Raupenhaar-Dermatitis (mit Quaddeln, Juckreiz, Hautrötungen) oder auch in Form von Entzündungen an Schleimhäuten sowie an Augen auswirken, begleitet mit unspezifischen Symptomen wie Fieber oder Schwindel, bis hin zum anaphylaktischen Schock. Ein Arztbesuch (Hautarzt) ist in jedem Fall erforderlich. Auch alte Nester mit den dort enthaltenen Häutungsresten und anhaftenden Haaren bergen weiterhin für einige Jahre eine Gefahr für den Menschen (langsamer Abbau der Nadeln).
Die Fraßschäden an Eichen sind u.a. auch von der Koinzidenz von Blattaustrieb und Raupenschlupf abhängig, da z.B. bei einem sehr warmen Frühjahr der Schlupf der Raupen vor dem Austrieb der Eichen erfolgt und so ein Teil der Raupen mangels Nahrung abstirbt. Auch kann durch einen stürmig-feuchten Herbst ein Teil der Verpuppungsnester vom Baum geweht werden, wobei die Puppen am Boden verfaulen und absterben.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Befallene Eichen werden nur durch einen mehrjährigen Befall geschädigt. Zudem sind viele Nützlinge bekannt, u.a. Raupenfliegen/Tachinidae, Puppenräuber/Calosoma-Arten bei den Käfern, Fledermäuse und Vögel gegen die Falter, einige wenige Vögel [Kuckuck] gegen die Raupen. Je nach Bekämpfungsansatz (Schutz der Pflanzen oder Vermeidung gesundheitlichen Folgen für den Menschen durch die Brennhaare) erfolgt ein Einsatz von Bioziden oder Pflanzenschutzmitteln. Betroffene Areale (Wald, Park) werden meist mit Warnhinweisen versehen oder sind ganz abgesperrt. Bekämpfung durch Fachleute (Absammeln [mit teils vorheriger Fixierung], Einsaugen [mit speziellen Industriestaubsaugern, Staubklasse H], Abflammen [nicht zu empfehlen]: stets mit Schutzanzug und Atemschutz; Pflanzenschutzmittel gegen die jungen Larven bis zum L2-Stadium, ca. April/Mai); erfordert meist eine Arbeitsbühne, Motorspritzen (teils mobil auf einem Geländewagen) oder einen Hubschraubereinsatz (Wald), in Versuchen auch mit Hilfe von Drohnen. Der Einsatz von Nematoden gegen die Raupen am Baum ist ebenfalls möglich.
Befallene Eichen werden nur durch einen mehrjährigen Befall geschädigt. Zudem sind viele Nützlinge bekannt, u.a. Raupenfliegen/Tachinidae, Puppenräuber/Calosoma-Arten bei den Käfern, Fledermäuse und Vögel gegen die Falter, einige wenige Vögel [Kuckuck] gegen die Raupen. Je nach Bekämpfungsansatz (Schutz der Pflanzen oder Vermeidung gesundheitlichen Folgen für den Menschen durch die Brennhaare) erfolgt ein Einsatz von Bioziden oder Pflanzenschutzmitteln. Betroffene Areale (Wald, Park) werden meist mit Warnhinweisen versehen oder sind ganz abgesperrt. Bekämpfung durch Fachleute (Absammeln [mit teils vorheriger Fixierung], Einsaugen [mit speziellen Industriestaubsaugern, Staubklasse H], Abflammen [nicht zu empfehlen]: stets mit Schutzanzug und Atemschutz; Pflanzenschutzmittel gegen die jungen Larven bis zum L2-Stadium, ca. April/Mai); erfordert meist eine Arbeitsbühne, Motorspritzen (teils mobil auf einem Geländewagen) oder einen Hubschraubereinsatz (Wald), in Versuchen auch mit Hilfe von Drohnen. Der Einsatz von Nematoden gegen die Raupen am Baum ist ebenfalls möglich.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Hinweis: Zu diesem Thema ist auch ein Beitrag in unserem Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau vorhanden!
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: Juni 2018