Platanennetzwanze
Symptomatik und Biologie:
Die Platanennetzwanze (Corythucha ciliata, Synonyme: Tingis ciliata, Tingis hyalina) ist ein aus Nordamerika in den 60er Jahren nach Europa, und hier erstmals nach Italien, eingeschleppter Schädling (Deutschland: Erstnachweis 1983). Wie die meisten Netzwanzen ist auch diese Art recht wirtspflanzenspezifisch, befallen werden nur Platanen und hier die Arten Platanus occidentalis, und Platanus orientalis sowie deren Hybriden (Platanus hispanica). Beobachtungen zeigen jedoch, dass ein Befall innerhalb einer Allee auch sehr unterschiedlich sein kann, somit einzelne Bäume nicht befallen sind während benachbarte Pflanzen deutliche Schadsymptome aufweisen. Meist werden zwei Generationen pro Jahr ausgebildet (bei einer sehr warmen Witterung auch drei), wobei die Überwinterung der erwachsenen, kältetoleranten Tiere (ungeschützt bis ca. -10°C) bevorzugt am Fuße der Platanen im erwachsenen Stadium unter den äußeren Borkenschichten, teils aber auch in der Bodenstreu oder in Wohnungen/Häusern erfolgt. Da junge Platanen keine Borke haben sind hier kaum Netzwanzen anzutreffen. Die flugträgen Tiere mit ihrer auffälligen netzartiger Struktur (Vorderflügel, Halsschild, Blase im Kopfbereich) sind 3-4 mm groß und hellgrau gefärbt. Zum Austrieb der Platanen erfolgt dann die Besiedlung der unteren Blätter (meist zu Fuß, sie können aber auch kurze Strecken fliegen). Die Eiablage der Weibchen (etwa 300 pro Weibchen), meist entlang der Blattadern oder in den Nervenwinkeln, erfolgt auf die Blattunterseite als kleines Gelege (Ei: 0,5 mm, schwarz gefärbt). Sind die ersten Larvenstadien (Größe: kleiner 1 mm) noch recht ortstreu verteilen sich die weiteren Larvenstadien auf andere Blätter.
Die Larven sind von ähnlicher Größe wie die adulten Tiere, jedoch nahezu schwarz gefärbt (auch besitzen sie eine seitlich angeordnete Dornenreihe). Ein Puppenstadium wird nicht ausgebildet, die Tiere durchlaufen wie alle Wanzen eine unvollständige (hemimetabole) Entwicklung. Symptomatisch fallen weiterhin die Häutungsreste (Exuvien) sowie die glänzenden, dunklen bis schwarz gefärbten Kottröpfchen auf. Alle Stadien saugen an den Blättern auf der Blattunterseite, die sich dann im Ergebnis auf der Blattoberseite als Blattsprenkelung zu erkennen gibt; häufig begrenzt auf den Bereich beginnend vom Blattstiel entlang der Blattadern, später aber dann die ganze Blattspreite einnehmend (zunehmende Blattvergilbung und Laubfall). Eine trocken-warme Witterung fördert den Befall. Werden Blätter noch in der Entwicklung besaugt (zeitiges Frühjahr) treten eher Blattverkrüppelungen und Risse in der Blattspreite auf. Ein Befall mit der Platanennetzwanze erhöht die Anfälligkeit gegenüber pilzlichen Erregern. Lackschäden ergeben sich durch die Kotabgabe bei unter den Bäumen parkenden Autos. In seltenen Fällen wird auch über Stiche der Wanzen beim Menschen berichtet. Die Platanennetzwanze ist in Deutschland bevorzugt im Süden anzutreffen, die nördlichsten Nachweise liegen aus Göttingen vor (51. Breitengrad), in Skandinavien fehlt die Art völlig. Außerhalb von Europa ist die Art u.a. auch in Japan, Südchina und Australien nachgewiesen worden.
Die Platanennetzwanze (Corythucha ciliata, Synonyme: Tingis ciliata, Tingis hyalina) ist ein aus Nordamerika in den 60er Jahren nach Europa, und hier erstmals nach Italien, eingeschleppter Schädling (Deutschland: Erstnachweis 1983). Wie die meisten Netzwanzen ist auch diese Art recht wirtspflanzenspezifisch, befallen werden nur Platanen und hier die Arten Platanus occidentalis, und Platanus orientalis sowie deren Hybriden (Platanus hispanica). Beobachtungen zeigen jedoch, dass ein Befall innerhalb einer Allee auch sehr unterschiedlich sein kann, somit einzelne Bäume nicht befallen sind während benachbarte Pflanzen deutliche Schadsymptome aufweisen. Meist werden zwei Generationen pro Jahr ausgebildet (bei einer sehr warmen Witterung auch drei), wobei die Überwinterung der erwachsenen, kältetoleranten Tiere (ungeschützt bis ca. -10°C) bevorzugt am Fuße der Platanen im erwachsenen Stadium unter den äußeren Borkenschichten, teils aber auch in der Bodenstreu oder in Wohnungen/Häusern erfolgt. Da junge Platanen keine Borke haben sind hier kaum Netzwanzen anzutreffen. Die flugträgen Tiere mit ihrer auffälligen netzartiger Struktur (Vorderflügel, Halsschild, Blase im Kopfbereich) sind 3-4 mm groß und hellgrau gefärbt. Zum Austrieb der Platanen erfolgt dann die Besiedlung der unteren Blätter (meist zu Fuß, sie können aber auch kurze Strecken fliegen). Die Eiablage der Weibchen (etwa 300 pro Weibchen), meist entlang der Blattadern oder in den Nervenwinkeln, erfolgt auf die Blattunterseite als kleines Gelege (Ei: 0,5 mm, schwarz gefärbt). Sind die ersten Larvenstadien (Größe: kleiner 1 mm) noch recht ortstreu verteilen sich die weiteren Larvenstadien auf andere Blätter.
Die Larven sind von ähnlicher Größe wie die adulten Tiere, jedoch nahezu schwarz gefärbt (auch besitzen sie eine seitlich angeordnete Dornenreihe). Ein Puppenstadium wird nicht ausgebildet, die Tiere durchlaufen wie alle Wanzen eine unvollständige (hemimetabole) Entwicklung. Symptomatisch fallen weiterhin die Häutungsreste (Exuvien) sowie die glänzenden, dunklen bis schwarz gefärbten Kottröpfchen auf. Alle Stadien saugen an den Blättern auf der Blattunterseite, die sich dann im Ergebnis auf der Blattoberseite als Blattsprenkelung zu erkennen gibt; häufig begrenzt auf den Bereich beginnend vom Blattstiel entlang der Blattadern, später aber dann die ganze Blattspreite einnehmend (zunehmende Blattvergilbung und Laubfall). Eine trocken-warme Witterung fördert den Befall. Werden Blätter noch in der Entwicklung besaugt (zeitiges Frühjahr) treten eher Blattverkrüppelungen und Risse in der Blattspreite auf. Ein Befall mit der Platanennetzwanze erhöht die Anfälligkeit gegenüber pilzlichen Erregern. Lackschäden ergeben sich durch die Kotabgabe bei unter den Bäumen parkenden Autos. In seltenen Fällen wird auch über Stiche der Wanzen beim Menschen berichtet. Die Platanennetzwanze ist in Deutschland bevorzugt im Süden anzutreffen, die nördlichsten Nachweise liegen aus Göttingen vor (51. Breitengrad), in Skandinavien fehlt die Art völlig. Außerhalb von Europa ist die Art u.a. auch in Japan, Südchina und Australien nachgewiesen worden.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Im Bedarfsfall im Jahresverlauf Einsatz von Insektiziden gegen die Larven und Imagines auf den Blättern (Ausland: Stamminjektion von Insektiziden). Entfernung der Tiere im Stammbereich im Winter (aufgrund anderer Überwinterungsplätze nur eingeschränkter Effekt).
Im Bedarfsfall im Jahresverlauf Einsatz von Insektiziden gegen die Larven und Imagines auf den Blättern (Ausland: Stamminjektion von Insektiziden). Entfernung der Tiere im Stammbereich im Winter (aufgrund anderer Überwinterungsplätze nur eingeschränkter Effekt).
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: Februar 2018