ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Weidenbohrer

Raupen mit Bohrgängen Abb.: Raupen mit Bohrgängen
Symptomatik und Biologie:
Der Weidenbohrer (Cossus cossus) gehört zum Familie der Holzbohrer (Cossidae) und gilt mit einer Flügelspannweite von etwa 80 mm (Männchen) bis 100 mm (Weibchen) als größter Kleinschmetterling in Mitteleuropa. Die nachtaktiven Falter (braun gefärbt, Vorderflügel mit schwarzen Querlinien) fliegen etwa im Juni/Juli, wobei das Weibchen etwa 700 Eier, verteilt auf einzelne Haufen mit jeweils 20 Eiern (geschützt durch ein klebriges Sekret) an die Stammbasis von Weiden, Pappeln und anderen Laubgehölzen und Obstbäumen ablegt. Bevorzugt werden geschwächte Bäume befallen. Die schlüpfenden Junglarven bohren sich gesellig in die Rinde ein, in der sie im ersten Jahr auch bleiben (Platzfraß). Erst im zweiten Jahr der Entwicklung verteilen sich die Raupen auf einzelne Gangsysteme und bohren sich dann ins Holz ein, meist stammaufwärts. Die Bohrgänge erreichen im Laufe der Zeit eine Länge von über einem Meter, besitzen einen ovalen Durchmesser und haben auch unregelmäßige Erweiterungen. Von außen ist ein Befall an dem durch eine Öffnung nach außen abgegebenen Mischung aus Kot und Bohrspänen erkennbar.
Die Larven werden über 6 cm lang, besitzen eine fleischfarbene bis später dunkelrote Grundfarbe (an den Seiten später heller), eine dunkle Kopfkapsel sowie ein ebenfalls dunkel geflecktes Nackenschild. Sie riechen intensiv nach Holzessig (Ziegengeruch). Nach meist drei Überwinterungen im Holz erfolgt dann im Frühjahr des vierten Jahres die Verpuppung zum Falter. Die Puppen (5 cm, rot-gelb gefärbt mit dunkler Dornenreihe entlang der Hinterleibssegmente) werden entweder an einer unteren Ausbohröffnung (verstopft mit Bohrspänen) am Stammfuß angelegt oder die Raupen verlassen ihren Wirt und bilden ihr mit Bohrspänen umhüllte Puppe unmittelbar am Fußbereich in der Bodenstreu. Die Bohrgänge entwerten das Holz technisch und es steigt die Bruchgefahr bei Wind oder Schneelast. Da stets mehrere Larven den Stammbereich durchziehen sind größere Schäden bis zum Totalausfall möglich. Sekundär können die Stammverletzungen auch als Eintrittsorte für pilzliche Fäuleerreger genutzt werden.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Durch das Einbohren mit einem Draht in die Gänge können die Larven zu einem frühen Befallszeitpunkt bekämpft werden. Entfernen stark befallener Bäume vor dem Schlupf der Falter.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
AcerAlnusBetulaFagusFraxinusJuglansPopulusQuercusSalixTiliaUlmus
 
Einzelne Raupe (großes Bild)
Einzelne Raupe
Raupe mit Bohrgang (großes Bild)
Raupe mit Bohrgang
Bohr- und Platzgänge (großes Bild)
Bohr- und Platzgänge
Bohrgänge (Außenansicht) (großes Bild)
Bohrgänge (Außenansicht)

Längsschnitt (Schadbild) (großes Bild)
Längsschnitt (Schadbild)
Querschnitt (Schadbild) (großes Bild)
Querschnitt (Schadbild)
Einzelner Falter (großes Bild)
Einzelner Falter

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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