ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Birnenprachtkäfer

Sichtbare Gänge (Rinde teilweise gelöst) Abb.: Sichtbare Gänge (Rinde teilweise gelöst)
Symptomatik und Biologie:
Der Birnenprachtkäfer (Agrilus sinuatus) tritt insbesondere nach warmen Sommern an Birnbäumen aber auch an Weißdorn (Öffentliches Grün) als Schädling auf. Schädigend ist hier die Larve, die im Rinden- und Holzbereich als Minierer aktiv ist. Der schlanke Käfer (8 mm; Spektrum: 4,5-10 mm), meist metallisch grün bis kupferfarben gefärbt, tritt etwa im Juni auf (verlängerte Schlüpfzeit von ca. 6 Wochen). Die Art ist Wärme liebend, bei Temperaturen unter 17°C sind die Käfer inaktiv. Auf der sonnenzugewandten Seite der Rinde (u.a. Rindenritzen, Wundstellen) werden die etwa 1 mm großen Eier abgelegt (etwa 20 pro Weibchen) und mit einem Sekret befestigt. Im Vorfeld führen die Käfer einen Reifungsfraß durch (Blattrandfraß), der an vielen Laubgehölzen vollzogen werden kann (u.a. Birne, Eberesche, Felsenbirne, Weißdorn, Scheinquitte). Die schlüpfenden Junglarven bohren sich rasch in die Rinde ein. Die flache, fußlose Larve ist hell gefärbt, stark segmentiert und im vorderen Brustbereich deutlich breiter geformt (Agrilus-Typ). Die zu Beginn abwärtsgerichteten Gänge (spätere Länge: teils bis zu 1 m) sind in charakteristischer Weise zickzackförmig ausgebildet ("Blitzwurm"). Die Entwicklung der Larven, sie werden bis zu 2,5 cm lang (im ersten Jahr messen sie etwa 1 cm), dauert zwei Jahre. Im Alter ist der Gangverlauf weniger eckig, auch drehen sich die Larven teilweise um und die Gänge verlaufen dann im äußeren Holzbereich. Der Schlupf erfolgt im Frühjahr des dritten Jahres in einer Puppenwiege am Ende des Ganges, die Öffnung ist hierbei halbmondförmig geformt; es überwintert somit die Larve.
Die Käfer selbst sind sehr Wärme liebend und recht scheu, werden somit nur selten gefunden. Symptomatisch zeigt sich ein Befall mit eher unspezifischen Symptomen (u.a. Laubverfärbung, früher Laubfall, eingesunkene und aufgerissene Rindenpartien). Im zweiten Jahr der Larven-Besiedlung tritt im Frühjahr aus dem Rindenbereich Saft aus, der sich außen als nasser Fleck zeigt und damit einen weiteren Hinweis auf einen Befall geben kann. Eine sichere Diagnose ist über die typischen Larvengänge möglich (auffällige Holzstellen anschneiden). Ein warmer Sommer ("Klimawandel") fördert die Entwicklung des Käfers. Ein geringerer Befall kann ohne einen größeren Schaden überstanden werden, ein stärkerer Befall führt meist zum Absterben innerhalb von 2-3 Jahren.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Freilegen der Larvengänge bei Jungbäumen, Einsatz von Insektiziden gegen die schlüpfenden Käfer. Trockenphasen vermeiden, insbesondere in den ersten Wochen und Monaten nach einer Verpflanzung.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
CrataegusPyrusSorbus
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: Oktober 2014

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