ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Baumweißling

Einzelner Falter Abb.: Einzelner Falter
Symptomatik und Biologie:
Insbesondere an Laubgehölzen der Rosengewächse (bevorzugt u.a. an Eberesche, Weißdorn, Schlehe, Eiche) treten die Raupen des Baumweißling auf (Aporia crataegi). Es wird eine Generation pro Jahr ausgebildet wobei der Falter etwa im Mai bis Juli schlüpft (Spannweite: 60-70 mm, weiße Flügel mit schwarzen Adern, keulenförmige Fühlerenden). Die Falter entleeren nach der Verpuppung eine rötliche Flüssigkeit (Mekonium), die dann - bei entsprechend hoher Zahl - optisch zu einem auffälligen "Blutregen" führen kann (verbunden mit dem früheren Aberglauben von Unglück und Elend). An Blütenpflanzen (Nektaraufnahme) sowie Pfützen (Wasseraufnahme) sind die Falter dann anzutreffen. Nach der Paarung werden die gelb gefärbten Eier (etwa 1 mm, kegelförmig, mit 14 Längsrippen) in plattenartigen Gelegen ("Spiegel"), bestückt mit etwa 60-120 Eiern, auf die Blätter der Wirtspflanzen abgelegt (meist blattoberseits an besonnten Ästen), etwa bis zu 250 Stück pro Weibchen. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Raupen (Körperlänge L1-Stadium: 1,4-2,5 mm), die zu Beginn gesellig auf der Blattoberseite einen Schabefraß durchführen. Die so geschädigten Blätter krümmen sich und verbräunen, wobei sie zusätzlich von einem Fadengeflecht der Larven umgeben sind.
Die Larven sind deutlich behaart (lange weiße und kurze schwarze Haare), haben eine grauschwarze Grundfarbe und tragen zwei rotbraune Längsstreifen auf dem Rücken (schwarze Kopfkapsel sowie schwarze Brustbeine). Im Sommer (Juli/August) ziehen sich die Larven des dritten Stadiums (Länge: 6-7,5 mm) bereits in die einzelnen Blattwickel zurück (meist 4 Raupen pro Blattnest, bis zu 19 Stück), um dort den Winter in Ruhe zu überdauern. Während dieser sonst laublosen Zeit sind sie am Baum leicht zu erkennen (Blattwickel mit Gespinstfaden). Etwa ab März kommen sie bei einer warmen Witterung aus ihren Nestern wieder hervor, sonnen sich hier gerne und fressen dann weiter gesellig an den Knospen. Erst nach dem letzten Larvenstadium (L5) vereinzeln sich die Raupen (ausgewachsen: 4-5 cm lang), wobei die Verpuppung an der Wirtspflanze in einer schönen Gürtelpuppe an den Trieben etwa im Mai erfolgt (Puppe: kantige Form, gelb-weißlich mit schwarzen Flecken und Musterung, bis zu 3 cm; 2-3 Wochen Puppenruhe). Das Auftreten der Falter über die Jahre betrachtet unterliegt sehr stark schwankenden Zyklen (Ursachen unklar), so sind die Tiere in manchen Jahren extrem selten, zu anderen Zeiten (auch über Jahre hinweg) können geradezu Massenvermehrungen, verbunden mit entsprechenden Schäden auftreten. Eine natürliche Regulierung der Population erfolgt durch verschiedene Vögel (u.a. Meisen) sowie Raupenparasiten als auch bestimmte Viren, die die Raupen infizieren und abtöten können.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Larven in den Gespinsten (insbesondere im Winter) sowie Eigelege frühzeitig entfernen. Im Regelfall kein Einsatz von Insektiziden erforderlich.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
CrataegusJuglansPrunusPyrusQuercusRosaSorbusViburnum
 
Eigelege ("Spiegel") an Eberesche (großes Bild)
Eigelege ("Spiegel") an Eberesche
Gespinstbildung (August) (großes Bild)
Gespinstbildung (August)
Raupen (April) (großes Bild)
Raupen (April)
Einzelne Raupe (großes Bild)
Einzelne Raupe

Gürtelpuppe am Zweig (großes Bild)
Gürtelpuppe am Zweig

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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