ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Streckfuß

Raupe (grün-gelbe Variante); Kopf links Abb.: Raupe (grün-gelbe Variante); Kopf links
Symptomatik und Biologie:
Die optisch ansprechenden Raupen vom Streckfuß (Calliteara pudibunda; Synonyme: Dasychira pudibunda, Elkneria pudibunda) treten polyphag an einer Vielzahl von Laubgehölzen und Sträuchern auf. Über 20 Nahrungspflanzen sind bekannt, bevorzugt wird insbesondere die Buche ("Buchenrotschwanz", "Buchen-Streckfuß") und die Hainbuche. Es wird eine Generation pro Jahr ausgebildet, wobei die Puppe im Boden überwintert und die Falter etwa ab Mai schlüpfen (Spannweite: 50 mm, Vorderflügel hellgrau, mit bis zu 4 Zackenbinden). In Ruhestellung, auf Baumstämmen sitzend, strecken die Falter ihre langen und dicht behaarten Beine nach vorne, entsprechend einem gestrecktem Fuß (Namensgebung). Die nachtaktiven Falter leben etwa 1-2 Wochen, wobei die Weibchen unmittelbar nach der Paarung ihre Eier auf der Rinde ihrer Wirtspflanzen ablegen (meist in 3-4 m Höhe, bevorzugt wird hier die Südseite). Die Eier (etwa 1 mm, später braun-gelblich mit dunklem Fleck in der Mitte) werden in plattenartigen Gelegen ("Spiegel"), bestückt mit 50-300 Eiern, abgelegt. Über einen Zeitraum von etwa 4 Wochen schlüpfen die Raupen, wobei sich die einzelnen Larvenstadien (4-8) nicht nur optisch voneinander unterschieden sondern auch unterschiedliche Fraßschäden hinterlassen (bis L2: kleiner Skelettierfraß bis Fensterfraß, ab L3: Blattfraß auch vom Rand her; Altraupen fressen bis auf die Knospen und Blattadern meist alles). Der Fraß erfolgt recht verschwenderisch, sodass am Boden meist verschieden große, nur teilweise abgefressene Blattstücke liegen. Die Grundfarbe der erwachsenen, stark behaarten Raupen (bis zu 5 cm lang) kann sowohl gelb-grün als auch braun sein (Nahrungsabhängig). Die auffälligen Rückenbürsten auf dem 4-7. Segment sowie der rötliche, recht lange Haarpinsel auf dem 11. Segment (Namensgebung: Buchenrotschwanz) beginnen sich erst ab dem dritten Larvenstadium auszubilden. Bei einer Störung dreht sich die Raupe ein, sodass hier die schwarzen Rückenbänder sehr gut sichtbar werden. Während die jungen Raupen noch gesellig fressen (parallel nebeneinander, Kopf an Kopf auf dem Blatt sitzend) vereinzeln sich die älteren Stadien zunehmend und sorgen je nach Aufkommen für zum Teil größere Fraßschäden bis zum Kahlfraß. Insbesondere das letzte Larvenstadium verzehrt größere Blattmengen (im Vergleich zum vorletzten Stadium um den Faktor 4). Etwa ab September verlassen die Larven die Blätter und verpuppen sich (Puppe: dunkel, 1,5-2,2 cm) meist am Fuße ihrer Fraßpflanze in einem doppelschichtigen Kokon (außen: locker, weißliches Gespinst; innen: dicht, mit reichlich Raupenhaaren versetzt).
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Larven und Eigelege frühzeitig entfernen. Im Bedarfsfall Einsatz von Insektiziden.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
AcerAesculusBetulaCarpinusCastaneaCorylusFagusJuglansPopulusQuercusSalixSorbusTiliaUlmus
 
Falter (großes Bild)
Falter
Raupe (braune Variante), Kopf rechts (großes Bild)
Raupe (braune Variante), Kopf rechts

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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