Fichtengespinstblattwespe
Symptomatik und Biologie:
Die Fichtengespinstblattwespe (Cephalcia abietis; Synonyme: Lyda hypotrophica, Cephaleia abietis) besitzt vor allem periodisch in der Forstwirtschaft eine Bedeutung als Schädling, der hier in bestimmten Jahren zu einem Massenauftreten neigt (er tritt häufiger in Bergregionen auf, z.B. im nordostbayerischen Mittelgebirge über 600 Höhenmeter). Die Imagines besitzen einen typischen Blattwespenhabitus (schlank, breiter Kopf), sind 11-14 mm groß und besitzen lange, vielgliedrige Fühler. Kopf und Brust sind schwarz gefärbt (mit wenigen gelben Flecken), der Hinterleib ist dunkel bis rotbraun gefärbt und die Flügel sind glasig-durchsichtig mit einem sich deutlich abhebenden, schwarzen Aderngeflecht. Der Schlupf der Blattwespen erfolgt im April/Mai nach einem meist dreijährigen, im Extremen bis zu sechsjährigen Überliegen der Larven/Nymphen im Boden. Während die Männchen, die zeitlich 1-2 Wochen vor den etwas größeren Weibchen schlüpfen (Protandrie), aktive Flieger sind, verhalten sich die Weibchen eher flugträge und kriechen vornehmlich am Baumstamm hoch und locken hierbei mittels Sexualpheromone die Männchen zur Begattung an. Nach der Paarung erfolgt meist ab Mai die Eiablage, bevorzugt an die Nadeln (und hier an der vorderen Hälfte) der Vorjahrestriebe der Fichte; befallen wird ausschließlich Picea abies. Das Weibchen legt hierzu insgesamt bis zu 120 Eier verteilt in kleinen Gruppen mit bis zu 12 Eiern ab. Die grünlichen Eier werden hierzu, nach einem kurzen Anstich durch das Weibchen, längsseits in das Nadelgewebe gesteckt. Die Eiablage erfolgt mehrheitlich auf der besonnten Seite und hier insbesondere wenige Meter unterhalb der Kronenspitze.
Die geschlüpften Larven (Afterraupen) wandern zur Zweigbasis und bilden dort gesellig lebend im Laufe der nächsten Wochen ein mit Kot, Häutungsresten und Nadelresten versetztes braun erscheinendes Gespinst aus, das einzelne Gespinströhren beinhaltet (Große Fichten-Kotsackgespinstblattwespe). Dort erfolgt dann der Fraß an den meist älteren Nadeln, der Maiaustrieb bleibt im Regelfall verschont; von der Entfernung betrachtet verfärben sich die Nadeln der vorjährigen Triebe rotbraun. Während die Larven (dunkle Kopfkapsel, drei Brustbeinpaare, keine Hinterleibsbeine, paariger Nachschieber am letzten Hinterleibssegment) den überwiegenden Teil ihrer Entwicklung (= Fraßzeit) noch unscheinbar graugrün gefärbt haben die Larven nach der letzten Larvenhäutung eine grüne Färbung (10% sind goldgelb gefärbt). Nach einer Fraßzeit von 6-8 Wochen lassen sich die Larven im August zu Boden fallen und überdauern dort als Nymphe für meist 2-3 Jahre in einer Tiefe von bis zu 25 cm in einer Erdhöhle; eine Kokonbildung unterbleibt. Ab dem Herbst bilden sich nur bei den im folgenden Frühjahr schlüpfenden Nymphen deutliche "Puppenaugen" aus (beidseitig des Kopfes auftretender großer Fleck); dient als Hilfsmittel bei Grabungen für Prognosezwecke. Die eigentliche Verpuppung erfolgt im Frühjahr. Zahlreiche Räuber und Parasiten stellen den Larven/Nymphen nach (Vögel, Mäuse, Insekten).
Größere Fraßschäden sind aus dem Forst bekannt (insbesondere bei Massenvermehrungen). Geschädigte Pflanzen treiben im Folgejahr schlechter aus und können kümmern (Zuwachsverluste). Unmittelbare Ausfälle durch ein Absterben der Bäume sind eher selten, zu berücksichtigen ist jedoch eine verstärkte Anfälligkeit gegenüber Sekundärschädlingen (Borkenkäfer).
Die Fichtengespinstblattwespe (Cephalcia abietis; Synonyme: Lyda hypotrophica, Cephaleia abietis) besitzt vor allem periodisch in der Forstwirtschaft eine Bedeutung als Schädling, der hier in bestimmten Jahren zu einem Massenauftreten neigt (er tritt häufiger in Bergregionen auf, z.B. im nordostbayerischen Mittelgebirge über 600 Höhenmeter). Die Imagines besitzen einen typischen Blattwespenhabitus (schlank, breiter Kopf), sind 11-14 mm groß und besitzen lange, vielgliedrige Fühler. Kopf und Brust sind schwarz gefärbt (mit wenigen gelben Flecken), der Hinterleib ist dunkel bis rotbraun gefärbt und die Flügel sind glasig-durchsichtig mit einem sich deutlich abhebenden, schwarzen Aderngeflecht. Der Schlupf der Blattwespen erfolgt im April/Mai nach einem meist dreijährigen, im Extremen bis zu sechsjährigen Überliegen der Larven/Nymphen im Boden. Während die Männchen, die zeitlich 1-2 Wochen vor den etwas größeren Weibchen schlüpfen (Protandrie), aktive Flieger sind, verhalten sich die Weibchen eher flugträge und kriechen vornehmlich am Baumstamm hoch und locken hierbei mittels Sexualpheromone die Männchen zur Begattung an. Nach der Paarung erfolgt meist ab Mai die Eiablage, bevorzugt an die Nadeln (und hier an der vorderen Hälfte) der Vorjahrestriebe der Fichte; befallen wird ausschließlich Picea abies. Das Weibchen legt hierzu insgesamt bis zu 120 Eier verteilt in kleinen Gruppen mit bis zu 12 Eiern ab. Die grünlichen Eier werden hierzu, nach einem kurzen Anstich durch das Weibchen, längsseits in das Nadelgewebe gesteckt. Die Eiablage erfolgt mehrheitlich auf der besonnten Seite und hier insbesondere wenige Meter unterhalb der Kronenspitze.
Die geschlüpften Larven (Afterraupen) wandern zur Zweigbasis und bilden dort gesellig lebend im Laufe der nächsten Wochen ein mit Kot, Häutungsresten und Nadelresten versetztes braun erscheinendes Gespinst aus, das einzelne Gespinströhren beinhaltet (Große Fichten-Kotsackgespinstblattwespe). Dort erfolgt dann der Fraß an den meist älteren Nadeln, der Maiaustrieb bleibt im Regelfall verschont; von der Entfernung betrachtet verfärben sich die Nadeln der vorjährigen Triebe rotbraun. Während die Larven (dunkle Kopfkapsel, drei Brustbeinpaare, keine Hinterleibsbeine, paariger Nachschieber am letzten Hinterleibssegment) den überwiegenden Teil ihrer Entwicklung (= Fraßzeit) noch unscheinbar graugrün gefärbt haben die Larven nach der letzten Larvenhäutung eine grüne Färbung (10% sind goldgelb gefärbt). Nach einer Fraßzeit von 6-8 Wochen lassen sich die Larven im August zu Boden fallen und überdauern dort als Nymphe für meist 2-3 Jahre in einer Tiefe von bis zu 25 cm in einer Erdhöhle; eine Kokonbildung unterbleibt. Ab dem Herbst bilden sich nur bei den im folgenden Frühjahr schlüpfenden Nymphen deutliche "Puppenaugen" aus (beidseitig des Kopfes auftretender großer Fleck); dient als Hilfsmittel bei Grabungen für Prognosezwecke. Die eigentliche Verpuppung erfolgt im Frühjahr. Zahlreiche Räuber und Parasiten stellen den Larven/Nymphen nach (Vögel, Mäuse, Insekten).
Größere Fraßschäden sind aus dem Forst bekannt (insbesondere bei Massenvermehrungen). Geschädigte Pflanzen treiben im Folgejahr schlechter aus und können kümmern (Zuwachsverluste). Unmittelbare Ausfälle durch ein Absterben der Bäume sind eher selten, zu berücksichtigen ist jedoch eine verstärkte Anfälligkeit gegenüber Sekundärschädlingen (Borkenkäfer).
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Im Privatgarten können die Gespinste mit den Larven entfernt oder mit einem Wasserstrahl abgewaschen werden. Für Prognosezwecke werden beispielsweise im Forst ab der Kalenderwoche 44 Grabungen im Herbst durchgeführt zum Nachweis der verpuppungsbereiten Nymphen im Boden. Im Bedarfsfall Einsatz von Insektiziden gegen die Larven.
Im Privatgarten können die Gespinste mit den Larven entfernt oder mit einem Wasserstrahl abgewaschen werden. Für Prognosezwecke werden beispielsweise im Forst ab der Kalenderwoche 44 Grabungen im Herbst durchgeführt zum Nachweis der verpuppungsbereiten Nymphen im Boden. Im Bedarfsfall Einsatz von Insektiziden gegen die Larven.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013