Bläulingszikade
Symptomatik und Biologie:
Die Bläulingszikade (Metcalfa pruinosa) gehört zur Familie der Schmetterlingszikaden (Flatidae), stammt ursprünglich aus Nordamerika (Amerikanische Schmetterlingszikade) und wurde in Europa erstmals 1979 in Italien entdeckt. Von dort hat sie sich insbesondere in Südeuropa weiter ausgebreitet (u.a. Spanien, Frankreich, Griechenland, Türkei), Nachweise liegen mittlerweile auch für Österreich oder die Schweiz vor. Bisher ist Metcalfa pruinosa in über 14 EU-Ländern nachgewiesen worden. Die Larven als auch die Imagines der Bläulingszikade saugen an rund 300 beschriebenen Wirtspflanzen, wobei hier überwiegend Laubgehölze, auch Weinreben, seltener auch krautige Pflanzen oder Nadelgehölze betroffen sind. Zu den eher stärker betroffenen Laubgehölzen gehören u.a. Ahorn, Robinie oder Hartriegel.
Die Überwinterung erfolgt nahezu unerkannt als Ei (länglich oval, 0,8x0,4 mm) in Rindenrissen oder innerhalb der korkigen Schicht von Zweigen und Ästen. Lange, kalte Winter werden offenbar gut überstanden. Anfang Juni schlüpfen die weißlich bis zartgrün gefärbten sprungfähigen Larven, die reichlich Wachswolle produzieren und somit recht augenfällig werden. Sie sitzen auf den Blattunterseiten und Zweigen und saugen dort, wie auch später die Imagines, am Phloem. Neben den Larven finden sich auch die leeren, von Wachswolle bedeckten Larvenhäute. Durch ihre gute Sprungfähigkeit unterscheiden sich die Larven deutlich von sonst äußerlich ähnlichen Tieren (Wollläuse, Blutlaus). Insgesamt werden fünf Larvenstadien durchlaufen, wobei die beiden letzten bereits Flügelanlagen tragen (Nymphen). Die Imagines treten dann ab Juli/August auf. Die erwachsene Bläulingszikade ist 5 mm lang, graublau gefärbt (Namensgebung) und trägt überkörperlange, wachsartig bepuderte Flügel (Gesamtlänge somit 7-8 mm), die am Ende wie gerade abgeschnitten erscheinen. Bis in den Oktober hinein saugen die Tiere dann an den Pflanzen (häufig gesellig an Trieben sitzend). Ab September legen sie ihre Eier zur Überwinterung in die Triebe. Pro Jahr wird nur eine Generation ausgebildet. Die natürliche Ausbreitung (Flugaktivität, Windverbreitung) ist vergleichsweise gering, durch den Pflanzenhandel und über Verkehrswege erfolgt hingegen leicht eine großräumige Verbreitung. Eine trocken-warme Frühjahrs- und Sommerwitterung fördert die Entwicklung und das Auftreten der Tiere deutlich.
Der von den Larven und Imagines reichlich abgegebene Honigtau führt zu klebrigen Blättern und einer raschen Besiedlung durch Rußtaupilze, zudem können Bienen das Honigtauangebot der Imagines zu einer sonst trachtarmen Zeit nutzen (weitere Honigtaunutzer sind insbesondere Schwebfliegen, Marienkäfer, Fliegen und Wespen). Den meisten Honigtau produzieren das letzte Larvenstadium sowie die adulten Zikaden. Durch die Saugtätigkeit der Tiere kommt es zur Verschmutzung der Früchte, zu Qualitätseinbußen und zur Beeinträchtigung der Fotosynthese, die eine Schwächung der Pflanze zur Folge haben. Eine Übertragung von Viren oder Phytoplasmen ist bisher für die Bläulingszikade nicht nachgewiesen worden.
Die Bläulingszikade (Metcalfa pruinosa) gehört zur Familie der Schmetterlingszikaden (Flatidae), stammt ursprünglich aus Nordamerika (Amerikanische Schmetterlingszikade) und wurde in Europa erstmals 1979 in Italien entdeckt. Von dort hat sie sich insbesondere in Südeuropa weiter ausgebreitet (u.a. Spanien, Frankreich, Griechenland, Türkei), Nachweise liegen mittlerweile auch für Österreich oder die Schweiz vor. Bisher ist Metcalfa pruinosa in über 14 EU-Ländern nachgewiesen worden. Die Larven als auch die Imagines der Bläulingszikade saugen an rund 300 beschriebenen Wirtspflanzen, wobei hier überwiegend Laubgehölze, auch Weinreben, seltener auch krautige Pflanzen oder Nadelgehölze betroffen sind. Zu den eher stärker betroffenen Laubgehölzen gehören u.a. Ahorn, Robinie oder Hartriegel.
Die Überwinterung erfolgt nahezu unerkannt als Ei (länglich oval, 0,8x0,4 mm) in Rindenrissen oder innerhalb der korkigen Schicht von Zweigen und Ästen. Lange, kalte Winter werden offenbar gut überstanden. Anfang Juni schlüpfen die weißlich bis zartgrün gefärbten sprungfähigen Larven, die reichlich Wachswolle produzieren und somit recht augenfällig werden. Sie sitzen auf den Blattunterseiten und Zweigen und saugen dort, wie auch später die Imagines, am Phloem. Neben den Larven finden sich auch die leeren, von Wachswolle bedeckten Larvenhäute. Durch ihre gute Sprungfähigkeit unterscheiden sich die Larven deutlich von sonst äußerlich ähnlichen Tieren (Wollläuse, Blutlaus). Insgesamt werden fünf Larvenstadien durchlaufen, wobei die beiden letzten bereits Flügelanlagen tragen (Nymphen). Die Imagines treten dann ab Juli/August auf. Die erwachsene Bläulingszikade ist 5 mm lang, graublau gefärbt (Namensgebung) und trägt überkörperlange, wachsartig bepuderte Flügel (Gesamtlänge somit 7-8 mm), die am Ende wie gerade abgeschnitten erscheinen. Bis in den Oktober hinein saugen die Tiere dann an den Pflanzen (häufig gesellig an Trieben sitzend). Ab September legen sie ihre Eier zur Überwinterung in die Triebe. Pro Jahr wird nur eine Generation ausgebildet. Die natürliche Ausbreitung (Flugaktivität, Windverbreitung) ist vergleichsweise gering, durch den Pflanzenhandel und über Verkehrswege erfolgt hingegen leicht eine großräumige Verbreitung. Eine trocken-warme Frühjahrs- und Sommerwitterung fördert die Entwicklung und das Auftreten der Tiere deutlich.
Der von den Larven und Imagines reichlich abgegebene Honigtau führt zu klebrigen Blättern und einer raschen Besiedlung durch Rußtaupilze, zudem können Bienen das Honigtauangebot der Imagines zu einer sonst trachtarmen Zeit nutzen (weitere Honigtaunutzer sind insbesondere Schwebfliegen, Marienkäfer, Fliegen und Wespen). Den meisten Honigtau produzieren das letzte Larvenstadium sowie die adulten Zikaden. Durch die Saugtätigkeit der Tiere kommt es zur Verschmutzung der Früchte, zu Qualitätseinbußen und zur Beeinträchtigung der Fotosynthese, die eine Schwächung der Pflanze zur Folge haben. Eine Übertragung von Viren oder Phytoplasmen ist bisher für die Bläulingszikade nicht nachgewiesen worden.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Abspülen der jungen Larven mit einem Wasserstrahl. Rückschnitt von eibesetzten Trieben im Winter. Einsatz von Insektiziden, bevorzugt gegen die Larven. Eine biologische Bekämpfung ist durch die Freilassung einer ursprünglich in Nordamerika heimischen Zikadenwespe (Dryinidae) möglich (Neodryinus typhlocybae), die sowohl als Fraßfeind als auch als Larvenparasitoid die Bläulingszikade bekämpfen. Für Italien und Frankreich liegen hier bereits sehr gute Erfahrungen vor.
Abspülen der jungen Larven mit einem Wasserstrahl. Rückschnitt von eibesetzten Trieben im Winter. Einsatz von Insektiziden, bevorzugt gegen die Larven. Eine biologische Bekämpfung ist durch die Freilassung einer ursprünglich in Nordamerika heimischen Zikadenwespe (Dryinidae) möglich (Neodryinus typhlocybae), die sowohl als Fraßfeind als auch als Larvenparasitoid die Bläulingszikade bekämpfen. Für Italien und Frankreich liegen hier bereits sehr gute Erfahrungen vor.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
Acer, Catalpa, Cornus, Hydrangea, Malus, Prunus, Ribes, Robinia, Rosa, Sambucus
Acer, Catalpa, Cornus, Hydrangea, Malus, Prunus, Ribes, Robinia, Rosa, Sambucus
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013