ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Gartenlaubkäfer

Einzelner Käfer (auf Rose) Abb.: Einzelner Käfer (auf Rose)
Symptomatik und Biologie:
Obwohl meist als Gartenlaubkäfer bekannt wird Phyllopertha horticola, so sein wissenschaftlicher Name, auch als Kleiner Rosenkäfer, Junikäfer oder Gartenkäfer bezeichnet. Um Namensverwechslungen mit anderen Käfern, insbesondere Blatthornkäfern (Scarabaeidae) zu vermeiden sollte die lateinische Bezeichnung bevorzugt genutzt werden. Der Käfer ist im Vergleich zu anderen Vertretern der Blatthornkäfer (u.a. Maikäfer) mit einer Körpergröße von 8-12 mm recht klein; bei einer nur flüchtigen Betrachtung besteht die Gefahr der Verwechslung mit dem Quarantäneschaderreger Japankäfer (Popillia japonica). Die braun gefärbten Flügeldecken stehen im farblichen Kontrast zu dem grün bis grünblau gefärbten Kopf und Halsschild (ganzer Körper behaart; 9-gliederiger Fühler mit dreigliederiger Keule; Halsschild schmäler als Flügeldecken). Etwa Mitte Mai schlüpfen die Käfer aus ihren Erdhöhlen im Boden (zuerst die Männchen, einige Tage später dann die Weibchen) und schwärmen tagsüber bei warmen, sonnigen Wetter (zuerst bodennah, später dann auch auf Büsche und Hecken). Fraßschäden der Käfer sind an Obstbäumen, Ziergehölzen und Rosen zu beobachten (Blattfraß sowie insbesondere Fraß an Blütenanlagen).
Innerhalb der ersten drei Wochen nach dem Erscheinen der Käfer werden die Eier (bis zu 50 Eier pro Weibchen) in vom Weibchen vorbereitete Erdzellen im Boden abgelegt (einzeln oder in Gruppen). Etwa im Juli schlüpfen die Larven, wobei das spätere dritte Larvenstadium den Winter übersteht - dann auch nicht mehr frisst - und sich ab März zur Vorpuppe bzw. Puppe umwandelt, um dann wieder im Mai/Juni zu schlüpfen. Die Entwicklungsdauer ist somit einjährig. Die Larven (Engerlinge) werden etwa bis zu 18 mm groß (gelb-brauner Kopf, weißlicher Hinterleib, gekrümmte Körperhaltung; auf glatter Unterlage bauchseits kriechend). Sie fressen insbesondere an den Wurzeln von Gräsern und Getreide, verursachen dort jedoch meist nur geringe Schäden. Sehr schädlich werden die Larven aber im Rasen und Sportplatzbereich.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Absammeln oder mechanische Bekämpfung (z.B. Nadelwalze) der Larven im Boden, Einsatz spezifischer Nematoden gegen die Larven. Zum Abfangen der Käfer sind Pheromon-Fallen (als Trichterfalle) erhältlich.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
BetulaCorylusMalusPopulusPrunusQuercusRosaSalixSorbus
 
Käferfraß an Weide (großes Bild)
Käferfraß an Weide

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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