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Robiniengallmücke

Gallenansicht Blattoberseite Abb.: Gallenansicht Blattoberseite
Symptomatik und Biologie:
Beheimatet ist die Robiniengallmücke (Obolodiplosis robiniae; Synonym: Cecidomyia robiniae; Diptera: Familie der Cecidomyiidae/Gallmücken) im Nordosten der USA. Alleinige Wirtspflanzen sind die Gewöhnliche Scheinakazie (Robinia pseudoacacia) sowie die Klebrige Robinie (Robinia viscosa), wobei die Robinie als Baumart erst im 18. Jahrhundert nach Europa und Asien eingeführt worden ist. Ein erster Nachweis der Gallmücke in Europa erfolgte im Jahre 2003 in Italien, in Asien bereits ein Jahr zuvor (2002). Innerhalb von Europa hat sich die Gallmücke als invasive Art in den letzten Jahren rasch weiter ausgebreitet. Nachweise liegen mittlerweile aus vielen Ländern vor (u.a. Schweiz, Niederlande, Ungarn, Polen, Frankreich), in Deutschland ist die Art seit 2006 bekannt. Auch in Asien (Japan, Korea, China) hat sich die Art weiter ausgebreitet.
Die Robiniengallmücke vollzieht mehrere Generationen pro Jahr, wobei meist 2-3 teilweise auch vier Generationen im Jahr möglich sind. Die erste Generation tritt dabei etwa Mitte Mai auf. Symptomatisch zeigen sich auffällige Blattrandgallen, wobei sich die Ränder der befallenen Fiederblätter nach unten einrollen und sich auch verdicken. Im Innern dieser Gallen leben meist mehrere (3-6) Larven pro Galle, wobei die Larven zu Beginn ihrer Entwicklung weiß, später jedoch deutlich orange gefärbt sind (Länge ca. 1-4 mm, beinlos). Wenn man die Larven aus der Galle herauspräpariert kriechen sie rasch wieder in die Galle zurück. Während der Vegetationszeit erfolgt die Verpuppung in der Blattgalle am Baum (Puppe mit deutlichen Hörnchen am Kopf). An einem Blatt können dabei durchaus Blattrandgallen unterschiedlicher Generationen auftreten. Die Farbe der Gallen ist zu Beginn noch grün, verfärbt sich später jedoch deutlich gelblich bis violett-rötlich, sie vertrocknen später und reißen dann auch ein. Meist "verbraucht" die Blattrandgalle nur einen geringen Teil der Blattspreite, bei noch jungen Blättern und vielen Larven in der einzelnen Galle kann diese aber auch über die Mittelrippe hinausgehen. Befallen werden Robinien unterschiedlichen Alters und Verwendung (u.a. Parkbaum, Straßenbegleitgrün, Einzelbaum, Hecke).
Ein starker Befall kann einen entsprechenden Laubfall zur Folge haben, kräftige Pflanzen kompensieren den Blattverlust aber offenbar recht gut. Die Überwinterung der Larven erfolgt im Boden. Die Verpuppung zur Gallmücke (dunkel gefärbt, wenige Millimeter groß) erfolgt im Frühjahr, die Ablage der Eier der ersten Generation erfolgt bevorzugt an den jüngeren Blätter und hier an der Blattspitze. Mit Blick auf eine natürliche Bekämpfung der Larven sind auch bereits erste Parasitoide in Form von Schlupfwespen bekannt (z.B. Platygaster robiniae).
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Der Schädling tritt erst seit kurzem in Deutschland auf, eine abschließende Bewertung ist somit derzeit nicht möglich. Je nach Einzelfall (Erwerbsanbau) kann eine Bekämpfung erforderlich sein.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
Robinia
 
Galle mit freigelegter Larve  (großes Bild)
Galle mit freigelegter Larve
Gallenansicht Blattunterseite (großes Bild)
Gallenansicht Blattunterseite
Gallenansicht (nah) (großes Bild)
Gallenansicht (nah)
Gallenansicht Blattoberseite (großes Bild)
Gallenansicht Blattoberseite

Einzelnes Imago (großes Bild)
Einzelnes Imago
Freigelegte Larve (großes Bild)
Freigelegte Larve
Imago von Platygaster robiniae (Schlupfwespe) (großes Bild)
Imago von Platygaster robiniae (Schlupfwespe)

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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