ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

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Schlehenspinner

Einzelne Raupe (Aufsicht) Abb.: Einzelne Raupe (Aufsicht)
Symptomatik und Biologie:
Die Raupen des Schlehenspinners (Orgyia antiqua), auch als Aprikosen- oder Bürstenspinner bekannten Schmetterlings durchlaufen meist zwei Generationen pro Jahr und sind in ihrem Äußeren recht auffällig und damit leicht zu erkennen. Sie sind stark behaart und besitzen auf dem Rücken vier gelb bis braun gefärbte Bürstenbüschel. Zusätzlich treten mehrere Haarbüschel auf: Zwei nach vorne gerichtete am ersten Brustsegment (schwarz gefärbt) sowie zwei weitere, senkrecht nach außen gerichtete, am ersten (gelb gefärbt) und zweiten Hinterleibssegment (schwarz gefärbt), wobei letztere bei nah verwandten Arten nicht auftreten (Orgyia recens, Orgyia trigotephras). Das Wirtspflanzenspektrum der Raupen ist recht groß, viele Laubgehölze, Sträucher, Zierpflanzen und (weniger) auch Nadelgehölze können befallen werden. Neben einem Blatt- und Knospenfraß (Rand-, Loch- und Skelettierfraß) ist im Obstbau (Apfel) auch der Fruchtschaden von Bedeutung, der vor allem durch die jungen Raupen verursacht wird. Die Flugzeiten der Falter liegen etwa im Juni/Juli und September/Oktober. Die Weibchen sind grau gefärbt, unscheinbar und nahezu flügellos. Sie verbleiben in der Nähe ihrer Puppe und warten auf die geflügelten Männchen (Flügel braun gefärbt mit jeweils einem hellen Fleck am Flügelelende, Flügelspannweite: 25-30 cm). Diese schwärmen in der Nähe der Gehölze überwiegend in den Nachmittagsstunden und werden von den Weibchen durch Pheromone angelockt..
Nach der Begattung legen die Weibchen hier in unmittelbarer Nachbarschaft ihrer eigenen Puppe etwa 100-300 Eier (ca. 1 mm, weiß-grau mit einem dunkel gefärbten, äußeren Ring und einem mittig gelegenen dunklen Fleck) als Gelege ab. Die Überwinterung erfolgt als Ei. Die Verpuppung der ersten Generation erfolgt meist am Blatt, beispielsweise auf der Blattunterseite. Die Raupen als auch die Puppen der weiblichen Tiere sind etwas größer als die der männlichen Vertreter. In kühleren Jahren kann auch nur eine Generation pro Jahr auftreten, in wärmeren bis zu drei.
Die in den USA und Kanada heimische Art Orgyia leucostigma wurde bisher noch nicht in Deutschland/Europa nachgewiesen, für sie besteht jedoch die Gefahr einer Einschleppung und das Auftreten oder der Verdacht sollte dem Pflanzenschutzdienst gemeldet werden. In ihrer Biologie ist Orgyia leucostigma grundsätzlich mit dem bei uns heimischen Orgyia antiqua vergleichbar, auch können die Larven bei einer nur flüchtigen Betrachtung verwechselt werden. Die Larven von Orgyia leucostigma sind jedoch eher hell gefärbt, besitzen keine seitlich abstehenden Haarbüschel und tragen auf dem Rücken vier deutlich weiße Haarbüschel (white-marked tussock moth), zudem ist der Kopf leuchtend rot.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Entfernung der Eigelege im Herbst/Winter, frühzeitiges Absammeln der Raupen (Haare rufen Hautreizungen hervor: Handschuhe benützen). Einsatz von Insektiziden. Eine Überwachung des Falterfluges zur Kontrolle von Befallszeitpunkt und -intensität erfolgt mit pheromonbeköderten Fallen.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
AbiesAcerBetulaCarpinusCrataegusFagusFraxinusLarixPiceaPinusPrunusQuercusRosaSorbusUlmus
 
Fraßschäden und Raupe an Kirschlorbeer (großes Bild)
Fraßschäden und Raupe an Kirschlorbeer
Falter (Männchen) (großes Bild)
Falter (Männchen)
Eigelege (großes Bild)
Eigelege
Eigelege mit frisch geschlüpften Larven (großes Bild)
Eigelege mit frisch geschlüpften Larven

Verwechslungsgefahr: Larve von Orgyia leucostigma (großes Bild)
Verwechslungsgefahr: Larve von Orgyia leucostigma

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: August 2018

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