Bakteriosen an Haselnuss
Symptomatik und Biologie:
An Haselnuss (Corylus avellana) treten verschiedene Krankheitserreger auf, so auch bakterielle Erreger, wobei hier insbesondere zwei für zum Teil größere Probleme sorgen können (Pseudomonas syringae pv. coryli, Xanthomonas arboricola pv. corylina). Sie können sowohl einzeln als auch als Mischinfektion auftreten. Ein latenter, somit symptomloser Befall konnte bei Untersuchungen an vielen Pflanzen nachgewiesen werden, zum Ausbruch der Krankheit kommt es offenbar aber erst durch ausgeprägte stressbedingte Probleme, beispielsweise durch einen erwerbsmäßigen Anbau auf ungeeigneten Böden (Spätfrostlagen, Niedermoorflächen). Viele Pflanzen wachsen, trotz einer latenten Infektion, im Privatgarten, Öffentlichen Grün und der freien Landschaft langjährig ohne erkennbare Probleme. Kommt es zum Ausbruch der Krankheit treiben die Knospen im Frühjahr verspätet oder gar nicht aus und vertrocknen, junge Blätter besitzen Aufhellungen, Blattkräuselungen und Welkesymptome. Im Verlaufe des Sommers kommt es zu Symptomen einer Triebwelke, wobei die Blätter verbräunen (verstärkt am Blattrand) und anschließend vertrocknen aber weiter am Trieb anhaften. Auch die Nüsse sowie die Hüllblätter können dunkle Verfärbungen als Symptome zeigen. An den Trieben zeigen sich Rindennekrosen (Rindenbrand, Cankerbildung), die zunächst begrenzt, später dann aber auch stängelumfassend werden können (erkennbar: zungenförmige Verbräunung des Holzes unter der Rinde). Die Rinde reißt auf, später sterben die Triebe bzw. die Pflanzen ab. Auch ein Neuaustrieb der Pflanzen (Wurzelstock) kann wieder befallen werden. Die Verbreitung in der Pflanze erfolgt innerhalb der Zweige, dehnt sich aber auch bis auf die Wurzeln aus. Die Infektion erfolgt über Rindenrisse, natürliche Wunden und Verletzungen (Blattansatzstellen, Hagelschäden, Frostrisse) und mechanisch zugeführte Verletzungen (Schnitt, Mäharbeiten). Den Winter überstehen die Bakterien in den infizierten Trieben an den Übergangsstellen zwischen gesundem und kranken Gewebe. Neben den beiden genannten Bakterienarten dominieren insbesondere in südlichen Ländern (Italien) andere Erreger (Pseudomonas avellanae: massive Welkesymptome, Triebsterben, "decline"), die endgültige Bestimmung der vorliegenden Bakterienarten ist aber nur über ein Bakteriologisches Labor möglich.
Die Artbestimmung der Bakterien erfolgte jeweils mit freundlicher Unterstützung seitens der LfL Bayern/Labor Dr. Poschenrieder.
An Haselnuss (Corylus avellana) treten verschiedene Krankheitserreger auf, so auch bakterielle Erreger, wobei hier insbesondere zwei für zum Teil größere Probleme sorgen können (Pseudomonas syringae pv. coryli, Xanthomonas arboricola pv. corylina). Sie können sowohl einzeln als auch als Mischinfektion auftreten. Ein latenter, somit symptomloser Befall konnte bei Untersuchungen an vielen Pflanzen nachgewiesen werden, zum Ausbruch der Krankheit kommt es offenbar aber erst durch ausgeprägte stressbedingte Probleme, beispielsweise durch einen erwerbsmäßigen Anbau auf ungeeigneten Böden (Spätfrostlagen, Niedermoorflächen). Viele Pflanzen wachsen, trotz einer latenten Infektion, im Privatgarten, Öffentlichen Grün und der freien Landschaft langjährig ohne erkennbare Probleme. Kommt es zum Ausbruch der Krankheit treiben die Knospen im Frühjahr verspätet oder gar nicht aus und vertrocknen, junge Blätter besitzen Aufhellungen, Blattkräuselungen und Welkesymptome. Im Verlaufe des Sommers kommt es zu Symptomen einer Triebwelke, wobei die Blätter verbräunen (verstärkt am Blattrand) und anschließend vertrocknen aber weiter am Trieb anhaften. Auch die Nüsse sowie die Hüllblätter können dunkle Verfärbungen als Symptome zeigen. An den Trieben zeigen sich Rindennekrosen (Rindenbrand, Cankerbildung), die zunächst begrenzt, später dann aber auch stängelumfassend werden können (erkennbar: zungenförmige Verbräunung des Holzes unter der Rinde). Die Rinde reißt auf, später sterben die Triebe bzw. die Pflanzen ab. Auch ein Neuaustrieb der Pflanzen (Wurzelstock) kann wieder befallen werden. Die Verbreitung in der Pflanze erfolgt innerhalb der Zweige, dehnt sich aber auch bis auf die Wurzeln aus. Die Infektion erfolgt über Rindenrisse, natürliche Wunden und Verletzungen (Blattansatzstellen, Hagelschäden, Frostrisse) und mechanisch zugeführte Verletzungen (Schnitt, Mäharbeiten). Den Winter überstehen die Bakterien in den infizierten Trieben an den Übergangsstellen zwischen gesundem und kranken Gewebe. Neben den beiden genannten Bakterienarten dominieren insbesondere in südlichen Ländern (Italien) andere Erreger (Pseudomonas avellanae: massive Welkesymptome, Triebsterben, "decline"), die endgültige Bestimmung der vorliegenden Bakterienarten ist aber nur über ein Bakteriologisches Labor möglich.
Die Artbestimmung der Bakterien erfolgte jeweils mit freundlicher Unterstützung seitens der LfL Bayern/Labor Dr. Poschenrieder.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Stark befallene Pflanzen sind zu entfernen und zu entsorgen. Symptomtragende Einzeltriebe großzügig zurückschneiden. Ungeeignete Standorte meiden (u.a. Spätfrostlagen, Staunässe). Keine Nachpflanzung in alte Pflanzlöcher von befallenen Pflanzen.
Stark befallene Pflanzen sind zu entfernen und zu entsorgen. Symptomtragende Einzeltriebe großzügig zurückschneiden. Ungeeignete Standorte meiden (u.a. Spätfrostlagen, Staunässe). Keine Nachpflanzung in alte Pflanzlöcher von befallenen Pflanzen.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013