Grüne Reiswanze
Symptomatik und Biologie:
Innerhalb der Familie der Baumwanzen (Pentatomidae) gehört die Grüne Reiswanze Nezara viridula zu einer der weltweit wichtigsten Schädlinge. Schwerpunkt der Verbreitung sind die tropischen und subtropischen Regionen zwischen der 45° nördlichen und südlichen Breite; bedingt durch den globalen Handel kommt die Art eingeschleppt aber nahezu weltweit vor. Als ihre Heimat wurde früher Ostasien vermutet, diese liegt aber nach heutiger Erkenntnis in Ostafrika (Äthiopien). Erste Nachweise für Deutschland liegen aus dem Jahre 1979 vor (Nordrhein-Westfalen/Köln), dem im Laufe der nächsten Jahrzehnte auch andere Bundesländer folgten.
Nezara viridula (Synonyme: Cimex viridulus, Cimex torquatus, Cimex smaragdulus) ist hinsichtlich ihrer Wirtspflanzen eine polyphage Art und tritt sowohl an zweikeimblättrigen, aus über 30 Familien, als auch einkeimblättrigen Pflanzen auf. Zu den bevorzugten Wirtspflanzen gehören insbesondere Leguminosen (Fabaceae). Hinsichtlich der in Deutschland betroffenen gärtnerischen Kulturen ist überwiegend (75%) das Gemüse zu nennen ("Grüne Gemüsewanze"), dem dann zu etwa gleichen Teilen Ackerkulturen, Zierpflanzen/Ziergehölze und Obstkulturen folgen. Betroffen sind insbesondere krautige, einjährige Kulturen und diese bevorzugt zum Zeitpunkt der Frucht- oder Samenbildung. Die Prüfung zur Eignung einer Wirtspflanze erfolgt durch Stiche der Wanzen in das pflanzliche Gewebe in Verbindung mit der Abgabe von Speichel und dem nachfolgenden Aufsaugen.
Die grüne Reiswanze durchläuft eine hemimetabole Entwicklung über insgesamt fünf, in der Farbe stark unterschiedliche Larvenstadien zum Imago. Die zylindrischen Eier (Einzelgröße: 1,2 x 0,8 mm) werden vom Weibchen nach der Paarung in kleine, einschichtige Gelege, bestehend aus 40-80 Stück, bevorzugt auf der Blattunterseite abgelegt; sie verfärben sich von gelb bis später rötlich. Das erste Larvenstadium ist rundlich, rot-schwarz gefärbt und nimmt keine Nahrung auf, die Tiere sitzen dabei weiterhin gesellig an den verlassenen Eischalen (Schlüpfdauer für ein Gelege: ca. 1,5 Stunden). Das zweite Stadium (ca. 2 mm) ist schwarz gefärbt, besitzt jedoch am Hinterleib zwei seitliche, weiß gefärbte Flecken und vier, eher mittig angeordnete rötlich gefärbte Stellen. Die Larven des dritten Stadiums (ca. 4 mm) sind ebenfalls schwarz gefärbt, tragen jedoch eine größere Zahl weiß- und gelblicher Flecken. Auch in diesen beiden Larvenstadien kommt es zur Aggregation der Tiere, die sich jedoch bei einer Störung kurzfristig verteilen. Die beiden letzten Stadien, vier (ca. 6 mm) und fünf (ca. 12 mm), bilden keine größeren Kolonien mehr aus, sondern verteilen sich auf der Pflanze. Diese beiden Stadien sind sehr variabel in der Musterung. Die adulten Tiere besitzen eine wanzentypische Erscheinung, sind als gute Flieger bekannt, erreichen eine Länge von 14-16 mm (bei einer Breite von 8 mm) und sind meist grün gefärbt; die Weibchen sind im direkten Vergleich etwa 1 mm größer. Die Augen stehen seitlich ab und sind dunkelrot bis schwarz gefärbt. Ein zusätzliches Merkmal, auch zur Abtrennung von ähnlichen Arten wie der Grünen Stinkwanze (Palomena prasina), ist eine Punktreihe am unteren Ende des Halsschildes, bestehend aus drei mittig gelegenen weißen und zwei äußeren, schwarzen Punkten. Neben der "normalen" grünen Farbvariante von Nezara viridula gibt es weitere, insgesamt zehn, Farbformen (u.a. gelb, golden, rot), die teils auch namentlich als eigene Varietäten (var.) geführt werden. Vergleichbar mit anderen Wanzenarten besitzt auch Nezara viridula Drüsen (Larve: auf dem Rücken des Hinterleibs; Imagines: bauchseits am hinteren Brustsegment [in der Form kurz und breit]) zur Abgabe unterschiedlich wirksamer (u.a. zur Aggregation), flüchtiger Verbindungen.
Die Schäden an der Pflanze ergeben sich durch die Saugtätigkeit der Larven und adulten Tiere. In Abhängigkeit von der Pflanze und dem befallenen Organ (u.a. Blätter, Triebe, Früchte, Samen) kommt es zu Deformationen, lokalen Verkorkungen, Fleckenbildungen, Mindererträgen, Geschmacksbeeinträchtigungen. Die Einstichstellen können zudem von Pilzen als mögliche Eintrittspforten genutzt werden.
Die Überwinterung erfolgt als Imago an geschützten Orten, u.a. in der Bodenstreu oder Nähe von Gebäuden, häufig kommt es während dieser Zeit auch zu einer rötlichen Verfärbung der Tiere. Ein wichtiger natürlicher Begrenzungsfaktor für die Populationen von Nezara viridula ist die Wintermortalität, da die Tiere nicht dauerhaft frosthart sind. Ihre natürliche Verbreitung endet (nach ausländischen Erfahrungen) in Regionen mit etwa einer mittleren Januartemperatur von 5°C, sofern die mittlere, geringste Temperatur im Jahr nicht unter die -3°C-Grenze fällt. In Mitteleuropa wird grundsätzlich nur eine Generation ausgebildet, in Südeuropa (temperaturabhängig) zwei bis drei, in noch wärmeren Regionen bis zu vier. Unter Laborbedingungen beträgt die Entwicklung vom Ei bis zu adulten Tier bei optimalen (tropischen) 30°C knappe 3 Wochen.
Innerhalb der Familie der Baumwanzen (Pentatomidae) gehört die Grüne Reiswanze Nezara viridula zu einer der weltweit wichtigsten Schädlinge. Schwerpunkt der Verbreitung sind die tropischen und subtropischen Regionen zwischen der 45° nördlichen und südlichen Breite; bedingt durch den globalen Handel kommt die Art eingeschleppt aber nahezu weltweit vor. Als ihre Heimat wurde früher Ostasien vermutet, diese liegt aber nach heutiger Erkenntnis in Ostafrika (Äthiopien). Erste Nachweise für Deutschland liegen aus dem Jahre 1979 vor (Nordrhein-Westfalen/Köln), dem im Laufe der nächsten Jahrzehnte auch andere Bundesländer folgten.
Nezara viridula (Synonyme: Cimex viridulus, Cimex torquatus, Cimex smaragdulus) ist hinsichtlich ihrer Wirtspflanzen eine polyphage Art und tritt sowohl an zweikeimblättrigen, aus über 30 Familien, als auch einkeimblättrigen Pflanzen auf. Zu den bevorzugten Wirtspflanzen gehören insbesondere Leguminosen (Fabaceae). Hinsichtlich der in Deutschland betroffenen gärtnerischen Kulturen ist überwiegend (75%) das Gemüse zu nennen ("Grüne Gemüsewanze"), dem dann zu etwa gleichen Teilen Ackerkulturen, Zierpflanzen/Ziergehölze und Obstkulturen folgen. Betroffen sind insbesondere krautige, einjährige Kulturen und diese bevorzugt zum Zeitpunkt der Frucht- oder Samenbildung. Die Prüfung zur Eignung einer Wirtspflanze erfolgt durch Stiche der Wanzen in das pflanzliche Gewebe in Verbindung mit der Abgabe von Speichel und dem nachfolgenden Aufsaugen.
Die grüne Reiswanze durchläuft eine hemimetabole Entwicklung über insgesamt fünf, in der Farbe stark unterschiedliche Larvenstadien zum Imago. Die zylindrischen Eier (Einzelgröße: 1,2 x 0,8 mm) werden vom Weibchen nach der Paarung in kleine, einschichtige Gelege, bestehend aus 40-80 Stück, bevorzugt auf der Blattunterseite abgelegt; sie verfärben sich von gelb bis später rötlich. Das erste Larvenstadium ist rundlich, rot-schwarz gefärbt und nimmt keine Nahrung auf, die Tiere sitzen dabei weiterhin gesellig an den verlassenen Eischalen (Schlüpfdauer für ein Gelege: ca. 1,5 Stunden). Das zweite Stadium (ca. 2 mm) ist schwarz gefärbt, besitzt jedoch am Hinterleib zwei seitliche, weiß gefärbte Flecken und vier, eher mittig angeordnete rötlich gefärbte Stellen. Die Larven des dritten Stadiums (ca. 4 mm) sind ebenfalls schwarz gefärbt, tragen jedoch eine größere Zahl weiß- und gelblicher Flecken. Auch in diesen beiden Larvenstadien kommt es zur Aggregation der Tiere, die sich jedoch bei einer Störung kurzfristig verteilen. Die beiden letzten Stadien, vier (ca. 6 mm) und fünf (ca. 12 mm), bilden keine größeren Kolonien mehr aus, sondern verteilen sich auf der Pflanze. Diese beiden Stadien sind sehr variabel in der Musterung. Die adulten Tiere besitzen eine wanzentypische Erscheinung, sind als gute Flieger bekannt, erreichen eine Länge von 14-16 mm (bei einer Breite von 8 mm) und sind meist grün gefärbt; die Weibchen sind im direkten Vergleich etwa 1 mm größer. Die Augen stehen seitlich ab und sind dunkelrot bis schwarz gefärbt. Ein zusätzliches Merkmal, auch zur Abtrennung von ähnlichen Arten wie der Grünen Stinkwanze (Palomena prasina), ist eine Punktreihe am unteren Ende des Halsschildes, bestehend aus drei mittig gelegenen weißen und zwei äußeren, schwarzen Punkten. Neben der "normalen" grünen Farbvariante von Nezara viridula gibt es weitere, insgesamt zehn, Farbformen (u.a. gelb, golden, rot), die teils auch namentlich als eigene Varietäten (var.) geführt werden. Vergleichbar mit anderen Wanzenarten besitzt auch Nezara viridula Drüsen (Larve: auf dem Rücken des Hinterleibs; Imagines: bauchseits am hinteren Brustsegment [in der Form kurz und breit]) zur Abgabe unterschiedlich wirksamer (u.a. zur Aggregation), flüchtiger Verbindungen.
Die Schäden an der Pflanze ergeben sich durch die Saugtätigkeit der Larven und adulten Tiere. In Abhängigkeit von der Pflanze und dem befallenen Organ (u.a. Blätter, Triebe, Früchte, Samen) kommt es zu Deformationen, lokalen Verkorkungen, Fleckenbildungen, Mindererträgen, Geschmacksbeeinträchtigungen. Die Einstichstellen können zudem von Pilzen als mögliche Eintrittspforten genutzt werden.
Die Überwinterung erfolgt als Imago an geschützten Orten, u.a. in der Bodenstreu oder Nähe von Gebäuden, häufig kommt es während dieser Zeit auch zu einer rötlichen Verfärbung der Tiere. Ein wichtiger natürlicher Begrenzungsfaktor für die Populationen von Nezara viridula ist die Wintermortalität, da die Tiere nicht dauerhaft frosthart sind. Ihre natürliche Verbreitung endet (nach ausländischen Erfahrungen) in Regionen mit etwa einer mittleren Januartemperatur von 5°C, sofern die mittlere, geringste Temperatur im Jahr nicht unter die -3°C-Grenze fällt. In Mitteleuropa wird grundsätzlich nur eine Generation ausgebildet, in Südeuropa (temperaturabhängig) zwei bis drei, in noch wärmeren Regionen bis zu vier. Unter Laborbedingungen beträgt die Entwicklung vom Ei bis zu adulten Tier bei optimalen (tropischen) 30°C knappe 3 Wochen.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Sofern nur Einzelpflanzen betroffen sind lassen sich die Eigelege und (nicht flugfähigen) Larven absammeln. Gegen die Larven und adulten Tiere können Insektizide eingesetzt werden. Als natürliche Feinde treten verschiedene Parasitoide (insbesondere bei den Eiern, aber auch bei den adulten Tieren) und Prädatoren auf, u.a. Ameisen und Spinnen. In Abhängigkeit von der Kultur können Leguminosen als Fangpflanzen eingesetzt werden, die später untergepflügt werden, bevor die Entwicklung der Wanzen zur (flugfähigen) Imago abgeschlossen ist.
Sofern nur Einzelpflanzen betroffen sind lassen sich die Eigelege und (nicht flugfähigen) Larven absammeln. Gegen die Larven und adulten Tiere können Insektizide eingesetzt werden. Als natürliche Feinde treten verschiedene Parasitoide (insbesondere bei den Eiern, aber auch bei den adulten Tieren) und Prädatoren auf, u.a. Ameisen und Spinnen. In Abhängigkeit von der Kultur können Leguminosen als Fangpflanzen eingesetzt werden, die später untergepflügt werden, bevor die Entwicklung der Wanzen zur (flugfähigen) Imago abgeschlossen ist.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
Cotoneaster, Ligustrum, Lonicera, Magnolia, Prunus, Pyrus, Syringa
Cotoneaster, Ligustrum, Lonicera, Magnolia, Prunus, Pyrus, Syringa
Text: Th. Lohrer/HSWT, Stand: Juli 2017