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Eschen-Weiße Fliege

Adultes Tier Abb.: Adultes Tier
Symptomatik und Biologie:
Obgleich Arten der Weißen Fliege bevorzugt in wärmeren Gebieten beheimatet sind, teils nach Europa auch eingeschleppt werden, gibt es auch mehrere Arten, die bei uns heimisch sind. Hierzu gehört auch die Eschen-Weiße Fliege (Siphoninus phillyreae), die entsprechend ihrem deutschen Namen häufig an Esche (Fraxinus sp.) vorkommt aber ein deutlich größeres Wirtspflanzenspektrum besitzt. Die Art ist auf dem europäischen Festland (Paläarktische Region) weit verbreitet, tritt aber meist nur lokal häufiger auf, ist aber mittlerweile auch in die USA (Kalifornien, 1988) eingeschleppt worden. Die Optimaltemperatur für die Entwicklung und Vermehrung der Art liegt bei etwa 25°C.
Insgesamt werden bei uns je nach Witterung 2-3 Generationen ausgebildet, wobei die Larven überwintern und die adulten Tiere dann etwa im Mai/Juni auftreten. Diese besitzen ein für Weiße Fliege-Arten typisches Aussehen: 1-1,5 mm groß, weiß-mehlig bepudert, breite Flügel. Die Eier werden auf die Blattunterseite abgelegt (0,3-1 mm, länglich, kurz gestielt), aus denen dann die Larven schlüpfen. Die schildartigen, ovalen Larven (1 mm) sind bräunlich gefärbt und je nach Stadium mehr oder weniger weißlich bepudert. Das Puparium (1 mm, deutlich weiß bepudert) als letztes Entwicklungsstadium vor der Verpuppung besitzt einen deutlichen, äußeren Kranz von röhrenartigen, unverzeigten kurzen Ausstülpungen (etwa 40-50 an der Zahl), an dessen Enden kleine glasartige Wachstropfen sitzen und dem Puparium in der Summe ein charakteristisches Äußeres verleihen (ein ähnlich ausgebildetes Puparium bildet auch Siphoninus immaculatus aus, die aber nur an Efeu auftritt). Weitere symptomatische Hinweise auf einen Befall liefert der auftretende Honigtau und darauf wachsende Russtaupilze.
Erstmals beschrieben wurden die Eschen-Weiße Fliege in Irland von Haliday im Jahre 1835 auf Steinlinde (Gattung Phillyrea), die dann auch als Namensgeber für die erste wissenschaftliche Bezeichnung genutzt wurde (Aleyrodes phillyreae). Nach mehrfachen (über 12) Namensänderungen (u.a. Trialeurodes inaequalis, Siphoninus dubiosa, Asterochitin dubius) wird die Art heute als Siphoninus phillyreae bezeichnet. Die Art gilt als polyphag und befällt neben dem Esche als wichtigste Wirtspflanze insgesamt über 60 Arten (u.a. Fraxinus, Malus, Pyrus, Crataegus, Syringa, Ligustrum) aus 10 Pflanzenfamilien (u.a. Rosaceae, Oleaceae, Magnoliaceae, Rhamnaceae).
Die Eschen-Weiße Fliege wird in der Natur häufig von Prädatoren (Marienkäfer, z.B. Clitostethus arcuatus) und Parasiten (Schlupfwespen, z.B. Encarsia partenopea, Encarsia inaron) erfolgreich kontrolliert (u.a. auch eingeführt nach Kalifornien).
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Der Schaden ist abhängig vom Auftreten meist vertretbar und nicht jedes Jahr gleich hoch (häufige Regulierung über Nützlinge), im Bedarfsfall jedoch Einsatz von Insektiziden.

...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)

Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
AmelanchierCatalpaCrataegusFraxinusLigustrumLiriodendronMagnoliaMalusPrunusPyrusRhamnusSyringa
 
Puparium mit Wachstropfen (großes Bild)
Puparium mit Wachstropfen
Einzelne Larven (großes Bild)
Einzelne Larven
Larven auf der Blattunterseite (großes Bild)
Larven auf der Blattunterseite

Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013

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