Verticillium-Welke an Laubgehölzen
Symptomatik und Biologie:
Verticillium dahliae und V. albo-atrum befallen über 350 gartenbauliche und landwirtschaftliche Wirtspflanzen (mit über 70 Baumarten und Sträuchern), wobei insbesondere V. dahliae an vielen Gehölzen mit dem Symptome der "Welke" auftritt. Auch Unkräuter können (häufig latent) befallen werden. Wichtigste Wirtspflanze in der Praxis ist dabei der Ahorn (u.a. Spitzahorn, Japanischer Ahorn), ihm folgen mit einigem Abstand Arten von Catalpa, Castanea, Fraxinus, Robina und Aesculus und viele andere Gehölzgattungen. Als weniger anfällig gelten u.a. Erle, Pappel, Platane, Birke, Hainbuche und Buche. Kleinporige Gehölze wie Ahorn sind deutlich anfälliger als großporige, da die Leitgefäße für längere Zeit funktionsfähig bleiben und nicht jedes Jahr wieder durch neue ersetzt werden. Einkeimblättrige Pflanzen sowie Koniferen werden nicht befallen. Beide Verticillium-Arten sind bodenbürtige Erreger, die mikroskopische Dauerformen ausbilden (V. dahliae: Mikrosklerotien; V. albo-atrum: Dauermyzel) und für Jahre den Boden verseuchen können. Die Mikrosklerotien befinden sich im Größenbereich von 20-125 µm. Auch über abgestorbene Blätter können sie wieder in den Boden gelangen und so zu einer Anreicherung des Pilzes im Boden führen. Unter günstigen Bedingungen kommt es zur Infektion der Bäume über die Wurzel (auch möglich: Weitergabe des Pilzes über Schnittwerkzeuge von befallenen auf unbefallene Triebe).
Der Pilz breitet sich im Leitungssystem der Pflanze aus, bildet Toxine und ruft in Folge meist charakteristische Symptome hervor: Blätter einzelner Äste welken (zusätzlich möglich: Vergilbungen, Nekrosenbildung), vertrocknen und fallen ab, sodass einzelne Triebe verkahlen. Verbunden ist dies meist mit einem sektorenweisen Absterben der Bäume, andere Baumbereiche also noch völlig gesund aussehen. Auch ist die Ausbildung von Stammrissen bekannt, die aber oft auch eine abiotissche Ursache haben kann. Im Splintholz geschädigter Triebe (Schnitt !) zeigen sich meist deutliche, dunkle Verfärbungen (meist ringförmig angeordnet). Gefördert wird die Krankheit durch unterschiedliche Stressfaktoren (u.a. Trockenheit, falsche Düngung), insbesondere Trockenheit fördert die Ausprägung der Schadsymptome. Der Krankheitsverlauf bei Ahorn kann akut sein (rasches Absterben der Pflanze) oder auch chronisch, bei dem sich der Absterbeprozess über einige Jahre hinweg zieht. Als dritte Verlaufsvariante ist beschrieben, dass die Bäume scheinbar gesund in den Winter gehen und im Frühjahr nicht mehr austreiben und dann auch absterben.
Ein sicherer Nachweis des Erregers ist nur über ein Labor möglich, wobei es für die Anwesenheit von V. dahliae im Boden (alternativ: Ballenerde) ein Nachweisverfahren für die Mikrosklerotien gibt (Angabe in Anzahl Mikrosklerotien je Gramm Boden; Einteilung in fünf Befallsklassen bei einer Nachweisgrenze von 0,4 Mikrosklerotien/g Boden), das eine erste Einschätzung, insbesondere auch mit Blick auf neu zu bepflanzende Flächen und ihre potenzielle Gefährdung, erlaubt (Pflanzenschutzamt). Neben Verticillium dahliae kann im Boden auch Verticillium longisporum auftreten, der aber nur an Brassica-Arten (Kohl/Raps) für Probleme sorgen kann, die jedoch derzeit beim Nachweis der Mikrosklerotien im Boden methodisch (noch) nicht voneinander getrennt werden können. Zur Bewertung helfen hier nur Angaben zur Fruchtfolge der beprobten Fläche. Erste Projekte mit derm Ziel einer Entwicklung einer sensitiven PCR-Methode für Verticillium-Arten, als Ergänzung oder auch späteren Ersatz für die bisherige Methodik, sind in der Entwicklung und vermutlich in zwei bis drei Jahren auch praxisreif.
Verticillium dahliae und V. albo-atrum befallen über 350 gartenbauliche und landwirtschaftliche Wirtspflanzen (mit über 70 Baumarten und Sträuchern), wobei insbesondere V. dahliae an vielen Gehölzen mit dem Symptome der "Welke" auftritt. Auch Unkräuter können (häufig latent) befallen werden. Wichtigste Wirtspflanze in der Praxis ist dabei der Ahorn (u.a. Spitzahorn, Japanischer Ahorn), ihm folgen mit einigem Abstand Arten von Catalpa, Castanea, Fraxinus, Robina und Aesculus und viele andere Gehölzgattungen. Als weniger anfällig gelten u.a. Erle, Pappel, Platane, Birke, Hainbuche und Buche. Kleinporige Gehölze wie Ahorn sind deutlich anfälliger als großporige, da die Leitgefäße für längere Zeit funktionsfähig bleiben und nicht jedes Jahr wieder durch neue ersetzt werden. Einkeimblättrige Pflanzen sowie Koniferen werden nicht befallen. Beide Verticillium-Arten sind bodenbürtige Erreger, die mikroskopische Dauerformen ausbilden (V. dahliae: Mikrosklerotien; V. albo-atrum: Dauermyzel) und für Jahre den Boden verseuchen können. Die Mikrosklerotien befinden sich im Größenbereich von 20-125 µm. Auch über abgestorbene Blätter können sie wieder in den Boden gelangen und so zu einer Anreicherung des Pilzes im Boden führen. Unter günstigen Bedingungen kommt es zur Infektion der Bäume über die Wurzel (auch möglich: Weitergabe des Pilzes über Schnittwerkzeuge von befallenen auf unbefallene Triebe).
Der Pilz breitet sich im Leitungssystem der Pflanze aus, bildet Toxine und ruft in Folge meist charakteristische Symptome hervor: Blätter einzelner Äste welken (zusätzlich möglich: Vergilbungen, Nekrosenbildung), vertrocknen und fallen ab, sodass einzelne Triebe verkahlen. Verbunden ist dies meist mit einem sektorenweisen Absterben der Bäume, andere Baumbereiche also noch völlig gesund aussehen. Auch ist die Ausbildung von Stammrissen bekannt, die aber oft auch eine abiotissche Ursache haben kann. Im Splintholz geschädigter Triebe (Schnitt !) zeigen sich meist deutliche, dunkle Verfärbungen (meist ringförmig angeordnet). Gefördert wird die Krankheit durch unterschiedliche Stressfaktoren (u.a. Trockenheit, falsche Düngung), insbesondere Trockenheit fördert die Ausprägung der Schadsymptome. Der Krankheitsverlauf bei Ahorn kann akut sein (rasches Absterben der Pflanze) oder auch chronisch, bei dem sich der Absterbeprozess über einige Jahre hinweg zieht. Als dritte Verlaufsvariante ist beschrieben, dass die Bäume scheinbar gesund in den Winter gehen und im Frühjahr nicht mehr austreiben und dann auch absterben.
Ein sicherer Nachweis des Erregers ist nur über ein Labor möglich, wobei es für die Anwesenheit von V. dahliae im Boden (alternativ: Ballenerde) ein Nachweisverfahren für die Mikrosklerotien gibt (Angabe in Anzahl Mikrosklerotien je Gramm Boden; Einteilung in fünf Befallsklassen bei einer Nachweisgrenze von 0,4 Mikrosklerotien/g Boden), das eine erste Einschätzung, insbesondere auch mit Blick auf neu zu bepflanzende Flächen und ihre potenzielle Gefährdung, erlaubt (Pflanzenschutzamt). Neben Verticillium dahliae kann im Boden auch Verticillium longisporum auftreten, der aber nur an Brassica-Arten (Kohl/Raps) für Probleme sorgen kann, die jedoch derzeit beim Nachweis der Mikrosklerotien im Boden methodisch (noch) nicht voneinander getrennt werden können. Zur Bewertung helfen hier nur Angaben zur Fruchtfolge der beprobten Fläche. Erste Projekte mit derm Ziel einer Entwicklung einer sensitiven PCR-Methode für Verticillium-Arten, als Ergänzung oder auch späteren Ersatz für die bisherige Methodik, sind in der Entwicklung und vermutlich in zwei bis drei Jahren auch praxisreif.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Vor einer größeren Gehölzpflanzung Boden-Nachweistest durchführen (Mikrosklerotien). Kein wirkungsvoller Fungizideinsatz möglich. Standortbedingungen optimieren (u.a. Wasserversorgung, Düngung); insbesondere starke Trockenheitsjahre (z.B. 2003) können der Krankheit deutlichen Vorschub leisten bzw. eine Entwicklung deutlich favorisieren. Eine Absenkung des pH-Wertes kann die Infektionsgefahr absenken. Die Dauerkörper werden durch einen professionelle Kompostierung abgetötet. Mittels Biofumigation (insbesondere mit speziellen Weißer Senf- und Ölrettich-Sorten) lässt sich die Anzahl der Mikrosklerotien im Boden deutlich senken. Erkranktes, geschreddertes Material nicht wieder im Bestand ausbringen. Neue Flächen für Gehölze mit kritischen Vorkulturen (u.a. Kartoffen) meiden bzw. auf Befall prüfen.
Vor einer größeren Gehölzpflanzung Boden-Nachweistest durchführen (Mikrosklerotien). Kein wirkungsvoller Fungizideinsatz möglich. Standortbedingungen optimieren (u.a. Wasserversorgung, Düngung); insbesondere starke Trockenheitsjahre (z.B. 2003) können der Krankheit deutlichen Vorschub leisten bzw. eine Entwicklung deutlich favorisieren. Eine Absenkung des pH-Wertes kann die Infektionsgefahr absenken. Die Dauerkörper werden durch einen professionelle Kompostierung abgetötet. Mittels Biofumigation (insbesondere mit speziellen Weißer Senf- und Ölrettich-Sorten) lässt sich die Anzahl der Mikrosklerotien im Boden deutlich senken. Erkranktes, geschreddertes Material nicht wieder im Bestand ausbringen. Neue Flächen für Gehölze mit kritischen Vorkulturen (u.a. Kartoffen) meiden bzw. auf Befall prüfen.
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Hinweis: Zu diesem Thema ist auch ein Beitrag in unserem Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau vorhanden!
Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
Acer, Castanea, Cotinus, Fraxinus, Rhus, Robinia, Sorbus, Tilia
Acer, Castanea, Cotinus, Fraxinus, Rhus, Robinia, Sorbus, Tilia
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: Oktober 2014