Mistel
Symptomatik und Biologie:
Die Gemeine Mistel (Viscum album) zählt zu den Halbparasiten, d.h. mit Hilfe der grünen Blätter und Triebe kann die Mistel ähnlich einer vollwertigen Pflanze eine Photosynthese betreiben. Die erforderlichen Nährstoffe und das Wasser bezieht sie jedoch nicht wie andere Pflanzen mit ihren Wurzeln aus dem Boden, sondern durch einen direkten Kontakt - grundsätzlich in den Astregionen - zum Leitungssystem (Xylem) ihrer Wirtspflanze; zum Phloem bestehen keine Verbindungen und es erfolgt hier auch kein Stoffaustausch. Charakteristisch für die Mistel, übrigens eine Giftpflanze, ist der gabelige Bau des Sprosssystems. Die Pflanze ist zweihäusig, entsprechend existieren weibliche und männliche Pflanzen. Die unscheinbaren Blüten treten ab einem Alter von fünf bis acht Jahren im Frühjahr (März/April) auf, wobei die Bestäubung über verschiedene Insekten (speziell Fliegen) erfolgt. Die bekannten weißen Beeren reifen im Winter heran, wobei Vögel für die spätere Ausbreitung von Bedeutung sind. Zu unterscheiden ist hier jedoch in Vogelarten, die zu einer Verbreitung der Samen führen (Misteldrossel, Mönchsgrasmücke, Seidenschwanz) und Arten, die durch die Zerkleinerung und den anschließenden Fraß die Samen zerstören (Meisenarten, Kleiber).
Von der in Europa vorkommenden Mistel werden drei Unterarten, so genannte Subspezies (ssp.) unterschieden: Die Tannenmistel (Viscum album ssp. abietis) an Weißtanne, die Kiefernmistel (Viscum album ssp. austriacum) an Kiefern (sehr selten auch an Fichten) und die Laubholzmistel (Viscum album ssp. album), die einen weiten Wirtspflanzenkreis innerhalb der Laubgehölze besitzt (häufig befallen: Acer, Betula, Crataegus, Malus, Populus, Robinia, Salix, Sorbus, Tilia); kein Befall: Rotbuche). Die einzelnen Unterarten unterscheiden sich weniger in Ihrem morphologischen Erscheinungsbild sondern vielmehr durch die geschilderte Wirtspflanzenspezifität. Misteln besitzen eine im Vergleich zu ihrer Wirtspflanze stets gesteigerte Transpirationsrate, zudem ist Stickstoff der für das Mistelwachstum limitierende Faktor. Auffällig werden die eigenartigen, kugelförmigen Gebilde insbesondere im Winter, wenn sie sich vom sonst kahlen Baum optisch deutlich abheben. Ihr Durchmesser kann durchaus bis zu 1,5 m betragen und ein Alter von 30 Jahren erreichen. Die Farbe der bis -20°C winterharten Blätter und Triebe ist im Gegensatz zum sonst gewohnten Grün im Winter häufig eher gelblich. Misteln besitzen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine vielfältige pharmazeutische Bedeutung (Arzneimittel), gelten als symbolträchtige Pflanze (Glücksbringer) und finden ihre Verwendung auch in verschiedenen Bräuchen, insbesondere zur Weihnachtszeit.
Die Bedeutung der Mistel (aus Sicht des Pflanzenschutzes) schwankt je nach befallener Wirtspflanze bzw. Mistel-Unterart. In der Forstwirtschaft ist ein Mistelbefall insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen unerwünscht, da das Holz als geringwertig eingestuft wird (Stammentwertung). Wenige Mistelbüsche können im Stadtbereich von der Pflanze, insbesondere bei einer ausreichenden Wasserversorgung, sicher toleriert werden. Im Öffentlichen Grün sind insbesondere Hybrid-Pappeln recht anfällig gegenüber einer Mistelbesiedlung und meist stärker befallen, das als Folge auch zu einem Absterben von Ästen oder ganzen Bäumen führen kann.
Die Gemeine Mistel (Viscum album) zählt zu den Halbparasiten, d.h. mit Hilfe der grünen Blätter und Triebe kann die Mistel ähnlich einer vollwertigen Pflanze eine Photosynthese betreiben. Die erforderlichen Nährstoffe und das Wasser bezieht sie jedoch nicht wie andere Pflanzen mit ihren Wurzeln aus dem Boden, sondern durch einen direkten Kontakt - grundsätzlich in den Astregionen - zum Leitungssystem (Xylem) ihrer Wirtspflanze; zum Phloem bestehen keine Verbindungen und es erfolgt hier auch kein Stoffaustausch. Charakteristisch für die Mistel, übrigens eine Giftpflanze, ist der gabelige Bau des Sprosssystems. Die Pflanze ist zweihäusig, entsprechend existieren weibliche und männliche Pflanzen. Die unscheinbaren Blüten treten ab einem Alter von fünf bis acht Jahren im Frühjahr (März/April) auf, wobei die Bestäubung über verschiedene Insekten (speziell Fliegen) erfolgt. Die bekannten weißen Beeren reifen im Winter heran, wobei Vögel für die spätere Ausbreitung von Bedeutung sind. Zu unterscheiden ist hier jedoch in Vogelarten, die zu einer Verbreitung der Samen führen (Misteldrossel, Mönchsgrasmücke, Seidenschwanz) und Arten, die durch die Zerkleinerung und den anschließenden Fraß die Samen zerstören (Meisenarten, Kleiber).
Von der in Europa vorkommenden Mistel werden drei Unterarten, so genannte Subspezies (ssp.) unterschieden: Die Tannenmistel (Viscum album ssp. abietis) an Weißtanne, die Kiefernmistel (Viscum album ssp. austriacum) an Kiefern (sehr selten auch an Fichten) und die Laubholzmistel (Viscum album ssp. album), die einen weiten Wirtspflanzenkreis innerhalb der Laubgehölze besitzt (häufig befallen: Acer, Betula, Crataegus, Malus, Populus, Robinia, Salix, Sorbus, Tilia); kein Befall: Rotbuche). Die einzelnen Unterarten unterscheiden sich weniger in Ihrem morphologischen Erscheinungsbild sondern vielmehr durch die geschilderte Wirtspflanzenspezifität. Misteln besitzen eine im Vergleich zu ihrer Wirtspflanze stets gesteigerte Transpirationsrate, zudem ist Stickstoff der für das Mistelwachstum limitierende Faktor. Auffällig werden die eigenartigen, kugelförmigen Gebilde insbesondere im Winter, wenn sie sich vom sonst kahlen Baum optisch deutlich abheben. Ihr Durchmesser kann durchaus bis zu 1,5 m betragen und ein Alter von 30 Jahren erreichen. Die Farbe der bis -20°C winterharten Blätter und Triebe ist im Gegensatz zum sonst gewohnten Grün im Winter häufig eher gelblich. Misteln besitzen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine vielfältige pharmazeutische Bedeutung (Arzneimittel), gelten als symbolträchtige Pflanze (Glücksbringer) und finden ihre Verwendung auch in verschiedenen Bräuchen, insbesondere zur Weihnachtszeit.
Die Bedeutung der Mistel (aus Sicht des Pflanzenschutzes) schwankt je nach befallener Wirtspflanze bzw. Mistel-Unterart. In der Forstwirtschaft ist ein Mistelbefall insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen unerwünscht, da das Holz als geringwertig eingestuft wird (Stammentwertung). Wenige Mistelbüsche können im Stadtbereich von der Pflanze, insbesondere bei einer ausreichenden Wasserversorgung, sicher toleriert werden. Im Öffentlichen Grün sind insbesondere Hybrid-Pappeln recht anfällig gegenüber einer Mistelbesiedlung und meist stärker befallen, das als Folge auch zu einem Absterben von Ästen oder ganzen Bäumen führen kann.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Je nach Auftreten kann eine mechanische Entfernung erforderlich sein (Rückschnitt bis zu 10 cm hinter der Befallsstelle).
Je nach Auftreten kann eine mechanische Entfernung erforderlich sein (Rückschnitt bis zu 10 cm hinter der Befallsstelle).
Hinweis: Zu diesem Thema ist auch ein Beitrag in unserem Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau vorhanden!
Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
Abies, Acer, Betula, Crataegus, Malus, Picea, Pinus, Populus, Robinia, Salix, Sorbus, Tilia
Abies, Acer, Betula, Crataegus, Malus, Picea, Pinus, Populus, Robinia, Salix, Sorbus, Tilia
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: April 2013