Chinesischer Laubholzbockkäfer
Symptomatik und Biologie:
Neben dem Asiatischen Laubholzbockkäfer (siehe dort) stellt ein weiterer fremdländischer Bockkäfer eine Gefahr für unsere Laubgehölze dar: Der Chinesische Laubholzbockkäfer, auch Citrusbockkäfer oder entsprechend der englischen Bezeichnung (citrus longhorned beetle) kurz CLB genannt. Wissenschaftlich wird er als Anoplophora chinensis (Synonym: Anoplophora malasiaca; molekularbioloisch aber trennbar) geführt. Die Biologie des CLB ist der des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) sehr ähnlich, Eiablage und Ausbohrlöcher konzentrieren sich beim CLB aber auf den Stammfuß und die Wurzeln. Ein erstes Auftreten in Europa wurde 1997 in Italien nachgewiesen mit einem auch derzeit weiterhin etablierten Freilandbefall (u..a im Umfeld von Mailand). Weitere Befunde aus Europa liegen vor aus u.a. Frankreich, Niederlande, Polen, England und der Schweiz. Für Deutschland gibt es bisher noch keinen Nachweis an Freilandpflanzen oder an Pflanzen, die hier angezogen worden sind; an Importware konnte aber in den letzten Jahren immer wieder vereinzelt ein Nachweis geführt werden. Im Gegensatz zum Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB), der meist über Verpackungsholz eingeführt wird erfolgt die Verschleppung vom CLB meist über befallene, noch lebende Pflanzen.
Befallen werden können über 100 Laubgehölze (bevorzugt u.a. an Ahorn, Platane, Birke). Die Käfer erreichen eine Körpergröße von 2,5-4 cm, entsprechend der Fühlerlänge des Weibchens (Männchen: Fühler mit 2-facher Körperlänge). Die Farbe des Käfers ist schwarz mit etwa einem Dutzend weißer Flecke auf der an der Basis gekörnten Flügeldecke (ALB: glatte Flügeldeckenbasis). Auf dem Halsschild trägt der Käfer zwei helle Flecken. Die Heimat des CLB liegt im asiatischen Raum mit Schwerpunkt in China, Korea und Japan. Von dort ist er als "blinder Passagier" vor allem mit befallenen Baumschulpflanzen (z.B. Japanischer Fächerahorn, Bonsai) oder in den dazugehörigen Transportkisten verschleppt worden. Die Entwicklungsdauer des Käfers ist von klimatischen Einflüssen abhängig und beträgt bei uns 2 Jahre. Die Weibchen fressen nach einem kurzen Reifungsfraß an Blättern und der Rinde von Zweigen in die Rinde der Stammbasis, den Wurzelanlauf oder andere oberirdisch wachsende Wurzeln trichterförmige und/oder T-förmige Eiablagestellen von bis zu 2 cm Durchmesser. In diese legen sie jeweils ein Ei ab. Von dort aus entwickeln sich zuerst zwischen Rinde und Holzkörper, später nur im Holzkörper die weißen, beinlosen Larven, die im Endstadium eine Länge von 6 cm erreichen. Im Holz hinterlassen die Larven Gänge mit einem Durchmesser von bis zu 2 cm. Kennzeichen für einen Befall ist ein feines, später dann grobes Genagsel, dass die Larven von Zeit zu Zeit aus den Gängen herausdrücken.
Die Verpuppung erfolgt ebenfalls im Holzkörper des Stammfußes bzw. der Wurzelabschnitte. Über ein etwa centgroßes, kreisrundes Ausflugloch (1-1,5 cm) verlässt der Käfer dann den Baum (grundsätzliche Verwechslungsmöglichkeiten ergeben sich hier mit dem Hornissenglasflügler, dessen Ausbohrgänge sich ebenfalls am Stammfuß befinden). Betroffene Wurzelanläufe oder die Stammbasis können je nach Befallsstärke wie durchlöchert aussehen. Die Tiere sind recht flugträge (Radius unter 0,5 km), meist wird der gleiche Baum oder unmittelbar benachbarte besiedelt. Der Käfer ist als Primärparasit einzustufen, da er auch völlig gesunde Bäume befallen kann und zum Absterben bringt.
Neben dem Asiatischen Laubholzbockkäfer (siehe dort) stellt ein weiterer fremdländischer Bockkäfer eine Gefahr für unsere Laubgehölze dar: Der Chinesische Laubholzbockkäfer, auch Citrusbockkäfer oder entsprechend der englischen Bezeichnung (citrus longhorned beetle) kurz CLB genannt. Wissenschaftlich wird er als Anoplophora chinensis (Synonym: Anoplophora malasiaca; molekularbioloisch aber trennbar) geführt. Die Biologie des CLB ist der des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) sehr ähnlich, Eiablage und Ausbohrlöcher konzentrieren sich beim CLB aber auf den Stammfuß und die Wurzeln. Ein erstes Auftreten in Europa wurde 1997 in Italien nachgewiesen mit einem auch derzeit weiterhin etablierten Freilandbefall (u..a im Umfeld von Mailand). Weitere Befunde aus Europa liegen vor aus u.a. Frankreich, Niederlande, Polen, England und der Schweiz. Für Deutschland gibt es bisher noch keinen Nachweis an Freilandpflanzen oder an Pflanzen, die hier angezogen worden sind; an Importware konnte aber in den letzten Jahren immer wieder vereinzelt ein Nachweis geführt werden. Im Gegensatz zum Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB), der meist über Verpackungsholz eingeführt wird erfolgt die Verschleppung vom CLB meist über befallene, noch lebende Pflanzen.
Befallen werden können über 100 Laubgehölze (bevorzugt u.a. an Ahorn, Platane, Birke). Die Käfer erreichen eine Körpergröße von 2,5-4 cm, entsprechend der Fühlerlänge des Weibchens (Männchen: Fühler mit 2-facher Körperlänge). Die Farbe des Käfers ist schwarz mit etwa einem Dutzend weißer Flecke auf der an der Basis gekörnten Flügeldecke (ALB: glatte Flügeldeckenbasis). Auf dem Halsschild trägt der Käfer zwei helle Flecken. Die Heimat des CLB liegt im asiatischen Raum mit Schwerpunkt in China, Korea und Japan. Von dort ist er als "blinder Passagier" vor allem mit befallenen Baumschulpflanzen (z.B. Japanischer Fächerahorn, Bonsai) oder in den dazugehörigen Transportkisten verschleppt worden. Die Entwicklungsdauer des Käfers ist von klimatischen Einflüssen abhängig und beträgt bei uns 2 Jahre. Die Weibchen fressen nach einem kurzen Reifungsfraß an Blättern und der Rinde von Zweigen in die Rinde der Stammbasis, den Wurzelanlauf oder andere oberirdisch wachsende Wurzeln trichterförmige und/oder T-förmige Eiablagestellen von bis zu 2 cm Durchmesser. In diese legen sie jeweils ein Ei ab. Von dort aus entwickeln sich zuerst zwischen Rinde und Holzkörper, später nur im Holzkörper die weißen, beinlosen Larven, die im Endstadium eine Länge von 6 cm erreichen. Im Holz hinterlassen die Larven Gänge mit einem Durchmesser von bis zu 2 cm. Kennzeichen für einen Befall ist ein feines, später dann grobes Genagsel, dass die Larven von Zeit zu Zeit aus den Gängen herausdrücken.
Die Verpuppung erfolgt ebenfalls im Holzkörper des Stammfußes bzw. der Wurzelabschnitte. Über ein etwa centgroßes, kreisrundes Ausflugloch (1-1,5 cm) verlässt der Käfer dann den Baum (grundsätzliche Verwechslungsmöglichkeiten ergeben sich hier mit dem Hornissenglasflügler, dessen Ausbohrgänge sich ebenfalls am Stammfuß befinden). Betroffene Wurzelanläufe oder die Stammbasis können je nach Befallsstärke wie durchlöchert aussehen. Die Tiere sind recht flugträge (Radius unter 0,5 km), meist wird der gleiche Baum oder unmittelbar benachbarte besiedelt. Der Käfer ist als Primärparasit einzustufen, da er auch völlig gesunde Bäume befallen kann und zum Absterben bringt.
Vorbeugung und integrierte Bekämpfungsmaßnahmen:
Der Chinesische Laubholz-Bockkäfer (CLB) ist seitens der EU als Quarantäneschädling eingestuft. Aktuell gilt der überarbeitete Durchführungsbeschluss 2012/138/EU; das zweijährige Importverbot für Ahorn aus China wurde zum 01. Mai 2012 aufgehoben. Ein Auftreten ist sofort dem zuständigen Pflanzenschutzdienst zu melden oder alternativ kann auch das nächste Forstamt verständigt werden. Sofortige Fällung der befallenen Bäume bevor es zum Ausflug der Käfer kommt. Dabei muss das Material unmittelbar vor Ort vernichtet werden (häckseln, verbrennen). Um ein Ausfliegen der Käfer zu verhindern kann unterstützend die Stammbasis mit engmaschigem Maschendraht abgedichtet werden. Spürhunde, die spezifisch auf ALB sowie CLB konditioniert sind, können die Kontrollen insbesondere von Verpackungsmaterial aber auch unmittelbar am Baum (bis zu einer Höhe von 2,5 m) wirkungsvoll unterstützen. Verpackungsholz ist (Export/Import außerhalb der EU) nach dem IPPC-Standard ISPM 15 zu behandeln (Hitzebehandlung).
Der Chinesische Laubholz-Bockkäfer (CLB) ist seitens der EU als Quarantäneschädling eingestuft. Aktuell gilt der überarbeitete Durchführungsbeschluss 2012/138/EU; das zweijährige Importverbot für Ahorn aus China wurde zum 01. Mai 2012 aufgehoben. Ein Auftreten ist sofort dem zuständigen Pflanzenschutzdienst zu melden oder alternativ kann auch das nächste Forstamt verständigt werden. Sofortige Fällung der befallenen Bäume bevor es zum Ausflug der Käfer kommt. Dabei muss das Material unmittelbar vor Ort vernichtet werden (häckseln, verbrennen). Um ein Ausfliegen der Käfer zu verhindern kann unterstützend die Stammbasis mit engmaschigem Maschendraht abgedichtet werden. Spürhunde, die spezifisch auf ALB sowie CLB konditioniert sind, können die Kontrollen insbesondere von Verpackungsmaterial aber auch unmittelbar am Baum (bis zu einer Höhe von 2,5 m) wirkungsvoll unterstützen. Verpackungsholz ist (Export/Import außerhalb der EU) nach dem IPPC-Standard ISPM 15 zu behandeln (Hitzebehandlung).
...einsetzbare Pflanzenschutzmittel (berufliche Anwender: Gartenbau | Forst)
Wichtige Wirtspflanzen: (mit Lebensbereich nach Prof. Dr. Kiermeier; Erläuterung)
Acer, Aesculus, Alnus, Betula, Carpinus, Castanea, Corylus, Cotoneaster, Crataegus, Fagus, Ilex, Juglans, Platanus, Populus, Prunus, Pyracantha, Pyrus, Quercus, Robinia, Rosa, Ulmus
Acer, Aesculus, Alnus, Betula, Carpinus, Castanea, Corylus, Cotoneaster, Crataegus, Fagus, Ilex, Juglans, Platanus, Populus, Prunus, Pyracantha, Pyrus, Quercus, Robinia, Rosa, Ulmus
Text: Thomas Lohrer/HSWT, Stand: März 2014